Immer mehr Fondsanbieter wollen Immobilien verkaufen um Gewinne mitzunehmen
Mehr als ein Drittel (40 Prozent) der Fondsanbieter ist der Meinung, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen ist und planen Immobilienverkäufe. Fonds komplett aufzulösen, plant dagegen nur rund ein Viertel der Fondsanbieter. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Immobilien-Service-KVG Intreal unter ihren Fondspartnern. Michael Schneider, Geschäftsführer von Intreal: „Nur ein Viertel unserer Fondspartner plant der Befragung zufolge auch ganze Fonds aufzulösen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um ältere Fonds, die das Ende ihrer geplanten Laufzeit erreicht haben. Dagegen wollen 40 Prozent der Fondspartner gezielt einzelne Objekte verkaufen. Diese Diskrepanz zeigt, dass Verkauf nicht unbedingt auch Fondsauflösung heißt. Das Gros der Verkaufserlöse soll reinvestiert werden – in Immobilien.“
Intreal hat die Fondsanbieter befragt, welche Vorsorge sie für den Fall einer Marktkorrektur treffen. Die große Mehrheit (87 Prozent) arbeitet mit langfristigen Zinsfestschreibungen. Ein Viertel setzt auf Core-Immobilien mit langfristigen Mietverträgen. Auch beim Thema Fremdkapitaleinsatz agieren die Fondspartner zurückhaltend. Rund drei Viertel bewegen sich innerhalb einer Range von 30 und 50 Prozent Fremdkapital. Sechs Prozent arbeiten mit relativ niedrigen Fremdkapitalquoten zwischen zehn und 30 Prozent und weitere sechs Prozent operieren mit reinen Eigenkapitalfonds.
Trotz der Verkaufspläne blickt die Mehrheit der Fondspartner von Intreal entspannt auf die Entwicklung der Immobilienpreise und der Zinsen in den kommenden 18 Monaten. Zwei Drittel der Befragten rechnen mit einem eher geringen (weniger als 100 Basispunkte) Zinsanstieg in den kommenden anderthalb Jahren. Der Rest erwartet eine unverändert expansive Geldpolitik. Niemand geht von einem Zinsanstieg um mehr als 100 Basispunkte aus.
Bei der Einschätzung der künftigen Entwicklung der Immobilienpreise rechnen 54 Prozent mit stabilen Immobilienpreisen in den kommenden 18 Monaten, ein weiteres Drittel mit weiter steigenden Preisen. Nur rund 13 Prozent gehen von fallenden Immobilienpreisen aus – allerdings nicht um mehr als zehn Prozent.
Trotz der insgesamt eher optimistischen Einschätzung der näheren Zukunft wurden die Fondspartner auch befragt, was im Falle einer Marktkorrektur für sie das größte Problem wäre. „Marktkorrektur“ wurde im Rahmen des Fragebogens als Preisrückgang um mindestens zehn Prozent definiert. Das Ergebnis: Für rund die Hälfte (46 Prozent) wäre dann die Fortsetzung des Neugeschäfts die größte Herausforderung. Das zweitgrößte Problem (33 Prozent der Befragten) wären mögliche zusätzliche Sicherheitsanforderungen der finanzierenden Banken. Auf dem dritten Platz liegen gleichauf (jeweils rund 27 Prozent) sinkende laufende Einnahmen durch abnehmende Assets under Management (AuM) und die Tatsache, dass geplante Fondsauflösungen nicht wie prognostiziert durchgeführt werden können.
Intreal wollte zudem wissen, ob die Fondsanbieter ihre Immobilien-Engagements zurückfahren, sollten die Preise sinken. Rund zwei Drittel der Befragten sind sich sicher, dass Institutionelle bestehende Investments halten werden, weil ihnen laufende Cashflows wichtiger sind als Wertänderungen.
Quelle: Pressemitteilung Intreal
Die Intreal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH ist eine auf Immobilien-Investmentprodukte spezialisierte Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg. Sie bietet Asset Managern, Vermögensverwaltern, Projektentwicklern und Bestandshaltern die Auflage und Administration von KAGB-regulierten Immobilienfonds an. Das 2009 gegründete Tochterunternehmen der Warburg-HIH Invest Real Estate GmbH verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von rund 20,4 Milliarden Euro in 121 Fonds. (Stand: 30. Juni 2018) (JF1)