Immobilie: Schenken oder vererben?
Laut einer aktuellen Postbank-Studie besteht mehr als die Hälfte des vererbten Vermögens aus Grund- und Immobilienbesitz. Um Steuern zu sparen, sollten Erblasser die Vorteile einer Schenkung kennen. Alternativ zum klassischen Vererben können Immobilien geschenkt werden
Über 55 Prozent der Deutschen über 60 Jahren besitzen eine Immobilie. Wer diese später einmal an die Nachkommen oder andere Begünstigte weitergeben will, sollte eine Schenkung in Betracht ziehen. Isabell Gusinde von der BHW Bausparkasse empfiehlt, die Option frühzeitig zu prüfen, um Erben Forderungen des Finanzamtes zu ersparen. „Der gesetzliche Steuerfreibetrag kann bei einer Schenkung nach zehn Jahren erneut genutzt werden, also auch mehrfach“, so Gusinde. Dies gelte genauso, wenn der Erbfall zehn Jahre nach der Schenkung eintreten sollte.
Geschenkt oder vererbt – für das Finanzamt mache das keinen Unterschied, da bei der Erbschafts- und Schenkungsteuer die gleichen Freibeträge gelten. Eltern können eine Immobilie im Wert von bis zu 400.000 Euro steuerfrei an ihre Kinder übertragen. Mit einer Einschränkung: Die Wohnfläche übersteigt nicht 200 Quadratmeter. Hingegen fallen unabhängig vom Wert sowie der Größe der Immobilie unter Eheleuten und eingetragenen Lebenspartnern keine Steuern an. „Die verschenkte oder vererbte Immobilie muss lediglich zu eigenen Wohnzwecken genutzt werden und den Lebensmittelpunkt darstellen“, erläutert die Expertin von BHW.
Sollen Lebensgefährten, entfernte Verwandte oder Freunde begünstigt werden, liegt der Freibetrag bei 20.000 Euro. Auch in diesen Fällen bleibe Erblassern durch eine Schenkung immerhin die Möglichkeit, die Vermögensaufteilung stärker in ihrem Sinne zu gestalten. Gut zu wissen: Liegt kein Testament vor und gibt es mehrere Erben, werde der Nachlass zum gemeinschaftlichen Vermögen der Miterben. Sie bilden eine Erbengemeinschaft.
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Postbank Gruppe ist nach eigenen Angaben mit rund 14 Millionen Kunden, 19.000 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von über 200 Milliarden Euro einer der großen Finanzdienstleister Deutschlands. Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit ist das Privatkundengeschäft, weitere Geschäftsfelder sind die Bereiche Geschäfts- und Firmenkunden sowie der Zahlungsverkehr. (mb1)