Immobilien im Norden und Osten: Teuerung bis zu 19 Prozent
Eine Preissteigerung von 19,14 Prozent für Eigenheime in Dresden, im Schnitt 5.440 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung in Hamburg und 3.875 Euro pro Quadratmeter für ein Haus in Berlin – die Immobilienpreise im Nord-Osten Deutschlands steigen teils rasant. Das geht aus der Datenanalyse „Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region Nord/Ost 4. Quartal 2021“ hervor, anhand derer Ekkehard Enkelmann, Spezialist für Baufinanzierung beim Immobilienberater Dr. Klein, die Marktlage erläutert.
Am Berliner Immobilienmarkt zahlen Wohnungskäufer im Schnitt 5.340 Euro pro Quadratmeter zum Jahresende 2021 und damit rund 200 Euro mehr als im Vorjahresquartal. Bei Häusern zieht der Medianpreis im gleichen Zeitraum um mehr als 160 Euro an und liegt nun bei 3.875 Euro pro Quadratmeter. Für junge Leute sei es ohne Hilfe der Familien kaum noch möglich, im Berliner Ballungszentrum eine Immobilie zu erwerben, bedauert Enkelmann. Dazu trage auch eine veränderte Bewertung der Machbarkeit einer Baufinanzierung durch die Kreditinstitute bei, stellt Enkelmann fest. Meist setzen sie das 108-fache des Netto-Einkommens als maximale Verschuldungsgrenze an. Mit einem Rechenbeispiel zeigt der Spezialist von Dr. Klein, was dieses Verfahren in der Praxis bedeutet: „Bei einer für Berlin realistischen Kaufpreissumme von 800.000 Euro müsste für ein Darlehen in dieser Höhe das monatliche Netto-Einkommen 7.400 Euro betragen. Die Schicht derer, die es sich leisten kann, wird kleiner, weil die Einkommen nicht mehr hinterherkommen.“
In Hamburg betragen die tatsächlich gezahlten Medianpreise im vierten Quartal 2021 für Ein- und Zweifamilienhäuser 3.771 Euro pro Quadratmeter und für Wohnungen 5.440 Euro pro Quadratmeter. Damit müssen fast 500 Euro pro Quadratmeter mehr für Häuser und knapp 700 Euro pro Quadratmeter für Appartements gezahlt werden. Entsprechend liegt auch die Teuerung bei Wohnungen in der Hansestadt mit 16,69 Prozent über der von Häusern mit 14,81 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
In Dresdner beträgt die Preissteigerung bei Eigentumswohnungen 17,8 Prozent und bei Eigenheimen 19,14 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal. Nicht nur für Dresden sind dies Spitzenwerte, auch im Vergleich zu den anderen untersuchten Metropolregionen im Norden und Osten ist dies ein Rekord. Im Mittel zahlen Dresdner Käufer über 3.000 Euro pro Quadratmeter für das eigene Haus und für eine Eigentumswohnung und damit rund 1.000 Euro pro Quadratmeter mehr als noch vor fünf Jahren.
Die Metropolregion Hannover ist die einzige im Nord-Ost-Vergleich, bei der der tatsächlich gezahlte Medianpreis für Häuser mit 2.803 Euro pro Quadratmeter noch unter 3.000-Euro-Marke liegt. Die Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen ist hingegen deutlich agiler: 3.222 Euro pro Quadratmeter zahlen Käufer im Mittel und die teuerste Wohnung wechselte im vierten Quartal 2021 in der niedersächsischen Landeshauptstadt für 11.455 Euro pro Quadratmeter den Besitzer. Das sei ein überraschender Rekordwert, blieben die Höchstpreise für Appartements in Hannover bisher doch deutlich unter 8.000 Euro pro Quadratmeter. (DFPA/JF1)
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