Immobilienanleger machen Preis-Rallye nicht mehr überall mit
Der Großteil der institutionellen Immobilienanleger sieht weiterhin das europäische Ausland und Deutschland als Anlageschwerpunkt seiner Neuinvestitionen. Die europäischen Immobilienpreise werden als teuer, aber noch akzeptabel bewertet. In Nordamerika sehen viele die Preise als nicht mehr akzeptabel. Gewachsen ist das Interesse an Büroimmobilien, für den Einzelhandel und Hotels schwächt es sich ab. Bei Neuinvestitionen wollen fast drei Viertel auf eine Service-KVG setzen. Das sind die Ergebnisse einer von Universal-Investment durchgeführten Umfrage, an der sich institutionelle Investoren mit einem Gesamtvermögen von rund 48,8 Milliarden Euro und einem Immobilienkapital von rund 4,45 Milliarden Euro beteiligten.
Die institutionellen Anleger legen mit 70,2 Prozent (Vorjahr: 46,8 Prozent) einen gestiegenen Investitionsschwerpunkt auf Deutschland. Der Rest von Europa blieb mit 28,2 Prozent kaum verändert (Vorjahr: 30,8 Prozent). In Nordamerika wollen in Zukunft nur noch 0,8 Prozent investieren (Vorjahr: 18,9 Prozent). Ähnlich sieht es auch in der Asien/Pazifik-Region aus: Dort ist der Anteil auf 0,8 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent) gesunken. In Wachstumsmärkte (beispielsweise Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS-Staaten)) wollen die Immobilienanleger weiterhin nicht investieren. „Der Fokus auf Deutschland und Europa entspricht auch den realen Beständen auf unserer Plattform und zeigt die Konzentration auf etablierte Märkte“, erklärt Stefan Rockel, Geschäftsführer von Universal-Investment.
Die Mehrheit der Befragten (70 Prozent) schätzt die Immobilienpreise Europas als hoch, aber noch akzeptabel ein (Vorjahr: 50 Prozent). Für deutsche Immobilien stimmen wie im Vorjahr 90 Prozent dieser Einschätzung zu. Anders in Nordamerika: 66,5 Prozent (Vorjahr: rund 25 Prozent) schätzen die Preise als inakzeptabel ein.
Die Anleger wollen zu 52,3 Prozent (Vorjahr: 30,4 Prozent) in Büroimmobilien investieren. Neuinvestitionen sollen des Weiteren zu 14,1 Prozent (Vorjahr: 14,5 Prozent) in Wohnimmobilien und zu 10,9 Prozent (Vorjahr analog) in Logistikimmobilien fließen. Investitionen in den Einzelhandel sollen nur noch zu 12,3 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent) erfolgen. Auch der Sektor Hotel sank in der Anlegergunst auf 7,7 Prozent (Vorjahr: 14,5 Prozent). Einer der Gründe könnte die Sorge einer Immobilienblase für diesen Sektor sein: 36,4 Prozent erwarten in den nächsten zwölf Monaten für Hotels eine Immobilienblase. Für die Bereiche Einzelhandel und Wohnen lag der Anteil bei jeweils 27,3 Prozent. Für Büro und Logistik sehen 80 Prozent kein Blasen-Risiko.
Die Renditeerwartung an den laufenden Cashflow geht weiter zurück und liegt inzwischen bei 3,96 Prozent (Vorjahr: vier Prozent). 72,7 Prozent sehen hier den Renditeschwerpunkt. Bei der realisierten Gesamtrendite erwarten sie die Befragten 5,25 Prozent (Vorjahr: 4,72 Prozent). Nahezu unverändert blieben die Anforderungen bei der nicht realisierten Gesamtrendite: Sie liegt bei durchschnittlich 4,66 Prozent. Im Vorjahr erwarteten die Anleger 4,57 Prozent. Bei der Frage nach der Risikoverteilung setzen 69,8 Prozent auf Core- und 27,1 Prozent auf Core+-Immobilien. Value-add-Immobilien spielen hingegen so gut wie keine Rolle (3,1 Prozent).
Für Neuinvestitionen wollen alle Befragten auch auf die offenen Immobilienspezialfonds nach deutschem Recht setzen, gefolgt von offenen Immobilienfonds nach Luxemburger Recht (63 Prozent) und den ebenfalls von dort kommenden SCS und SCSp (33,3 Prozent). Die Befragten sind bereits zu 66,8 Prozent in deutschen Immobilien-Spezialfonds und zu 9,7 Prozent in dessen Luxemburger Pendant investiert. Bei REITs beträgt der Anteil 11,1 Prozent und bei KAGB-Investment-KGs 22,2 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Universal-Investment
Die Frankfurter Universal-Investment-Gesellschaft mbH bietet Dienstleistungen rund um die Fonds- und Wertpapieradministration für Asset Manager, Banken und unabhängige Vermögensverwalter an. Das 1968 gegründete Unternehmen bezeichnet sich mit rund 650 Mitarbeitern, über 1.100 Publikums- und Spezialfondsmandaten und einem verwalteten Vermögen von rund 400 Milliarden Euro als größte unabhängige Investmentgesellschaft im deutschsprachigen Raum. (Stand: 31. August 2018) (JF1)