Immobilieninvestitionen in Deutschland legen weiter zu
Im Jahr 2018 entwickelten sich die deutschen Immobilienmärkte wieder aktiver. So wurden insgesamt 272 Milliarden Euro investiert. Damit ist das Transaktionsvolumen gegenüber dem Vorjahr um rund 18,2 Milliarden Euro beziehungsweise 7,1 Prozent gestiegen. Im Jahr 2017 lagen die Umsatzzuwächse noch bei plus 5,6 Prozent. Die Steigerungsrate des Jahres 2016 mit plus 9,6 Prozent wurde jedoch nicht erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Hochrechnung des Immobilienverbands IVD auf Basis des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen Grunderwerbsteueraufkommens.
„Diese jährlichen Schwankungen erklären sich vor allem mit langfristigen Investitionszyklen. Ein Trend zu einer abnehmenden Dynamik ist nicht erkennbar. Sofern sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht ändern, erwarten wir spätestens 2020 das Durchbrechen der Schallmauer von 300 Milliarden Euro“, sagt IVD-Präsident Jürgen Michael Schick.
Mit Ausnahme von Bremen und Sachsen, wo das Umsatzvolumen um 17,3 Prozent beziehungsweise um 3,2 Prozent fiel, sind die Transaktionsumsätze in allen Bundesländern gestiegen. Das mit Abstand höchste Umsatzwachstum entfiel auf Thüringen. Dort stieg das Transaktionsvolumen um 37,8 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro, nachdem es 2017 aufgrund der Grunderwerbssteuerhöhung zum 1. Januar 2017 um 6,5 Prozent gesunken war. Ebenfalls zweistellige Zuwachsraten gab es in Hamburg (plus 24,4 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro), Hessen (plus 12,4 Prozent auf 26,0 Milliarden Euro) und Sachsen-Anhalt (plus 11,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro). Baden-Württemberg verfehlt mit einem Plus von 9,7 Prozent auf 38,4 Milliarden Euro knapp eine zweistellige Anstiegsrate. In Rheinland-Pfalz stagnierte das Transaktionsvolumen mit einer minimalen Steigerungsrate von 0,1 Prozent bei 10,5 Milliarden Euro.
Die höchsten Umsätze wurden auch 2018 in den Flächenländern erzielt. Die Spitzenposition belegt wieder Bayern mit 54,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsätze dort um 7,0 Prozent gestiegen. An zweiter Stelle folgt Nordrhein-Westfalen mit 50,4 Milliarden, was einem Anteil am deutschen Transaktionsvolumen von 18,1 Prozent entspricht. Die Umsätze wuchsen dort um 5,6 Prozent. Auf dem dritten Platz liegt Baden-Württemberg mit einem Umsatz von 38,4 Milliarden Euro. Der Anteil am Gesamtvolumen beträgt 14,1 Prozent. Damit entfällt rund die Hälfte des gesamten deutschen Immobilientransaktionsvolumens auf diese drei Länder.
Das Immobilientransaktionsvolumen beziehungsweise der Immobilienumsatz umfasst sämtliche privaten und gewerblichen Immobilientransaktionen, für die Grunderwerbsteuer zu entrichten sind. Da die überwiegende Zahl der Transaktionen – mit Ausnahme der Fälle, bei denen Erbschafts- und Schenkungssteuer anfallen, sowie Share-Deals – dieser besonderen Umsatzsteuer unterliegen, ist diese Statistik laut IVD ein probates Mittel, die jährlichen Immobilienumsätze zu erfassen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung IVD
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