Immobilienkauf bleibt bei Bauzinsen unter einem Prozent weiter attraktiv
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat jüngst eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms beschlossen. Die expansive Geldpolitik der Notenbanken und die Unsicherheiten aufgrund der Corona-Krise halten die Bauzinsen derzeit weiter niedrig, berichtet der Baufinanzierungsvermittler Interhyp. „Die Konditionen haben sich im Mai bei leichten Schwankungen seitwärts bewegt. Immobilienkäufer erhalten Anfang Juni Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung überwiegend zu Zinssätzen um 0,8 Prozent, bei sehr guter Bonität und hohem Eigenkapitaleinsatz sind auch noch bessere Konditionen möglich“, erklärt Mirjam Mohr, Vorstand Privatkundengeschäft der Interhyp.
Die günstigen Zinsen führen zu einem anhaltend großen Interesse an Immobilienfinanzierungen, zumal auch Besichtigungen von Häusern und Wohnungen durch die Corona-Lockerungen wieder einfacher möglich sind, so Interhyp. Die monatlich für das Interhyp-Bauzins-Trendbarometer befragten zehn deutschen Kreditinstitute sehen in den nächsten Wochen und auf Jahressicht mehrheitlich eine Seitwärtsbewegung voraus. Aufgrund der hohen Liquidität am Markt und bei einer konjunkturellen Erholung erwarten einige Experten in einigen Monaten auch wieder leicht steigende Bauzinsen.
Neben den Auswirkungen der Corona-Krise haben wieder aufflammende Spannungen zwischen den USA und China sowie die Unruhen in den USA das Marktgeschehen geprägt. Gleichzeitig zeigte sich im vergangenen Monat eine langsame Rückkehr zur neuen Normalität. „Die Auswirkungen aus Staatsverschuldung, Geldmengenwachstum, geringeren Steuereinnahmen und dem Wirtschaftseinbruch sind im Augenblick schwer abschätzbar“, sagt Mohr. Viele Anleger investieren ihr Geld angesichts der bestehenden Unsicherheiten weiterhin in deutsche Staatsanleihen. Die hohe Nachfrage hält deren Renditen tief. Sie sind zwar von rund minus 0,6 Prozent auf aktuell etwa minus 0,4 Prozent etwas gestiegen, befinden sich jedoch anhaltend im negativen Bereich. „Da sich die Zinsentwicklung beim Baugeld an den Renditen der Staatsanleihen orientiert, bleibt das Aufwärtspotenzial für die Zinsen bei Immobilienkrediten begrenzt“, erläutert die Expertin.
„Das Interesse am eigenen Zuhause ist ungebrochen, für viele geht die Rechnung Kaufen statt Mieten noch immer auf. Einen großen Anteil an der Rechnung zugunsten von Wohneigentum haben nicht zuletzt die niedrigen Zinsen für Immobiliendarlehen“, erklärt Mohr im aktuellen Interhyp-Zinsbericht. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Interhyp
Die Interhyp AG mit Sitz in München ist ein Kreditvermittler für Immobilienfinanzierungen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen ING Direct.