Immobilienkauf: Erwerbsnebenkosten unterschiedlich hoch
Grunderwerbsteuer, Maklerprovision sowie Notar- und Gerichtskosten schwanken im deutschlandweiten Vergleich zwischen 9,07 Prozent und 15,64 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Maklerunternehmens Homeday.
Die aktuelle Analyse zeige, dass die Nebenkosten - je nach Lage der Immobilie - um bis zu 72 Prozent schwanken und sich in der Spitze auf 15,64 Prozent der Kaufsumme summieren können. Während bei einem Grundpreis von 300.000 Euro in Bayern und Sachsen maximal 27.210 Euro in der Finanzplanung kalkuliert werden müssen, fallen in Brandenburg bis zu 46.920 Euro für eine vergleichbare Immobilie an.
„Mit jährlichen Einnahmen von derzeit mehr als 13 Milliarden Euro gehört die Grunderwerbssteuer zu den wichtigsten Finanzierungsquellen der Bundesländer”, sagt Steffen Wicker, Gründer und Geschäftsführer von Homeday. „Allein in den vergangenen vier Jahren haben neun Landesregierungen an der Preisschraube gedreht, um zusätzliche Einnahmen in die Kassen zu spülen.” Aktuell liegen die Steuersätze, die auf den Kaufpreis erhoben werden, zwischen 3,5 Prozent in Bayern und Sachsen und 6,5 Prozent in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Thüringen, Schleswig-Holstein und dem Saarland. „Mit Blick auf den zeitgleichen Anstieg der Immobilienpreise profitieren viele Länder finanziell in doppelter Hinsicht von der Grunderwerbsteuer”, so Wicker.
Wird der Kauf einer Immobilie durch einen Makler vermittelt, ist in der Regel eine entsprechende Provisionszahlung fällig. Anders als bei Vermietungen kann die Höhe der Provisionen frei verhandelt werden und ist entweder ganz oder in Teilen vom Käufer zu tragen. In der Praxis orientieren sich die Sätze meist an den marktüblichen Regelungen in den jeweiligen Bundesländern. Eine Entwicklung, die zu unterschiedlichen Zahlungsmodalitäten geführt hat.
So ist es unter anderem in Berlin und Brandenburg üblich, dass die komplette Maklergebühr von 7,14 Prozent auf den Käufer umgelegt wird. Auch in Hamburg zahlt der Käufer in der Regel 6,25 Prozent Provision vom Kaufpreis. Ähnliches gilt in Bremen und Hessen, wo Neueigentümer 5,95 Prozent der Kaufsumme in Rechnung gestellt bekommen. Im überwiegenden Teil der Republik werden die Kosten hingegen zu gleichen Teilen zwischen Käufern und Verkäufern aufgeteilt. Hier beläuft sich der Anteil der Provision, der vom Erwerber typischerweise zu tragen ist, auf 3,57 Prozent.
Im Gegensatz zu den Maklerprovisionen und der Grunderwerbsteuer sind die Kosten für Notar und Grundbucheintrag über das Gerichts- und Notarkostengesetz (GnotKG) einheitlich geregelt und beinhalten feste Gebührensätze. Da Immobilienverkäufe in Deutschland notariell beurkundet werden müssen und ohne den Grundbucheintrag kein Eigentumsübergang zustande kommt, entstehen Käufern weitere Nebenkosten, für die etwa 1,5 bis 2,0 Prozent der Kaufsumme einzuplanen sind.
„Für Immobilienkäufer in Berlin und Brandenburg kommen über die hohen Grunderwerbssteuern und die teuren Maklerprovisionen zwei ungünstige Faktoren zusammen”, macht Wicker deutlich. Während die Kaufnebenkosten in der Bundeshauptstadt auf maximal 15,14 Prozent der Kaufsumme klettern können, wird in Brandenburg mit bis zu 15,64 Prozent der bundesweite Spitzenwert erreicht. Umgerechnet auf einen Grundpreis von 300.000 Euro fallen die Nebenkosten für den Immobilienkauf mit 46.920 Euro (Brandenburg) und 45.420 Euro (Berlin) bis zu 72 Prozent höher aus als in den günstigsten Regionen.
Auch in Hessen (13,95 Prozent, 41.850 Euro), Bremen (12,95 Prozent, 38.850 Euro) und der Hansestadt Hamburg (12,75 Prozent, 38.250 Euro), wo Käufer die Maklergebühren allein zu tragen haben, liegen die zu berücksichtigenden Kosten deutlich über dem Durchschnitt. Am günstigsten sind die Regelungen für den Immobilienerwerb in Bayern und Sachsen. In beiden Bundesländern übersteigen die Nebenkosten im Regelfall den Wert von 9,07 Prozent nicht.
Quelle: Pressemitteilung Homeday
Die Homeday GmbH ist ein technologiegestütztes Maklerunternehmen mit Sitz in Berlin, das im Jahr 2015 gegründet wurde. (TH1)