Immobilienkauf im Düsseldorfer Umland: Pendelkosten berücksichtigen
In Düsseldorf haben die Preise für Wohneigentum angezogen: 3.447 Euro kostete der Quadratmeter durchschnittlich im vergangenen Jahr. In den umliegenden Landkreisen liegt der durchschnittliche Preis mindestens 1.400 Euro darunter. Viele Kaufinteressierte mit einem Arbeitsplatz in der Rheinmetropole ziehen deshalb das Pendeln in Erwägung. Nicht vergessen werden sollte dabei allerdings, dass ein längerer Arbeitsweg Zeit in Anspruch nimmt und Kosten verursacht, die ein ganzes Berufsleben lang anfallen und sich summieren. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat für die Postbank eine Modellrechnung entwickelt, mit der sich die jährlichen Pendelkosten erstmals beziffern lassen. Der „Postbank Wohnatlas 2018“ zeigt, nach wie vielen Jahren der Kostenvorteil des günstigeren Immobilienkaufs im Umland für Haushalte mit einem Pendler aufgezehrt ist.
Verglichen wird jeweils der Kauf einer durchschnittlich teuren 70-Quadratmeter-Wohnung in Düsseldorf und in den Umlandkreisen. Um die Pendelzeiten zu ermitteln, wurde pro Kreis als Startpunkt jeweils die bevölkerungsreichste Stadt untersucht.
Die günstigsten Ergebnisse ergab die Analyse für Neuss im Rhein-Kreis Neuss: Dort hat der Kaufpreisvorteil bei täglicher Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für den Arbeitsweg 42,2 Jahre Bestand, bei täglicher Fahrt mit dem Auto reduziert sich diese Zeitspanne auf 19,7 Jahre.
Für Autofahrer seien die Preisvorteile in fast allen umliegenden Städten deutlich schneller aufgebraucht als bei Nutzung des ÖPNV. Die Zeitspannen, in denen die Einsparungen beim Kauf unter den Autopendelkosten liegen, variieren zwischen 19,7 Jahren (Neuss) und 10,0 Jahren (Mülheim an der Ruhr). Lediglich in Krefeld zeigt sich ein Kostenvorteil für Auto-Pendler im Vergleich zu Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel. Dort besteht der Vorteil für „Öffentliche“ nur 13,8 Jahre, für die Auto-Fraktion 14,3 Jahre.
„Die vorliegende Analyse liefert wichtige Hinweise darauf, in welchen Städten und Landkreisen des Umlandes eine Investition lohnen könnte“, sagt Matthias Weber, Regionalbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung Nordwest bei der Postbank. „Unsere Berechnung zeigt, dass der Wohnungskauf in einigen Düsseldorfer Nachbarkreisen und -städten auch für Pendler durchaus lohnend sein kann. Denn das Umland ist zum Teil sehr gut angebunden, die Pendelzeiten bleiben im Rahmen. Dadurch können gleich zwei Nachbarstädte in unserer Modellrechnung sogar mit Zeiträumen von 40 Jahren und mehr punkten, in denen der Kostenvorteil Bestand hat“, sagt Matthias Weber von der Postbank.
Einbezogen werden müsse aber auch, dass ein kostspieligeres Immobilieninvestment in der Großstadt in vielen Fällen höhere Schulden bedeutet – und dafür höhere Tilgungsleistungen und Zinszahlungen fällig werden. „Um die beste Lösung zu finden, ist eine individuelle Analyse der finanziellen Lage unabdingbar“, so Postbank-Experte Weber. „Einmal mehr zeigt unser Wohnatlas: Die Traumimmobilie muss zur persönlichen Lebensplanung passen.“
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Deutsche Postbank AG ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank mit Sitz in Bonn. Sie zählt mit rund 13 Millionen Kunden zu den großen Finanzdienstleistern Deutschlands. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt ist das Geschäft mit Privatkunden sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen. (mb1)