Immobilienkredite: Darlehenshöhe steigt weiter
Mit den Immobilienpreisen steigt der Kapitalbedarf. Mittlerweile spricht niemand mehr von dem vielbeschworenen Ende der Fahnenstange – Käufer zahlen immer höhere Preise. Zumal die Finanzierungsbedingungen nach wie vor günstig sind und eine Immobilie wegen mangelnder Anlagealternativen eine solide Lösung zur Altersabsicherung ist. Aber hierfür müssen zukünftige Haus- oder Wohnungsbesitzer immer tiefer in die Tasche greifen und die Darlehenshöhe steigt kontinuierlich an. Im Dezember beträgt das deutschlandweite Mittel rund 268.000 Euro und damit noch einmal 2.000 Euro mehr als im Vormonat. Der Wert liegt über dem Jahresdurchschnitt von 254.000 Euro. Das sind Ergebnisse des „Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung“ (DTB) des Finanzdienstleisters Dr. Klein.
Ende des Jahres nimmt die standardisierte Monatsrate für eine Immobilie, die für ein Darlehen von 150.000 Euro, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehn Jahren Zinsbindung gerechnet ist, zu: von 384 auf 389 Euro. Dieser Wert lasse eine Vergleichbarkeit der Finanzierungsbedingung über die Zeit zu und spiegele die Entwicklung der Bauzinsen wider. Das Jahresmittel beträgt 415 Euro.
Die anfängliche Tilgungshöhe nimmt zum vierten Monat in Folge ab und beträgt im Dezember 2,82 Prozent – damit bleibt sie aber immer noch auf einem hohen Niveau. Im Jahresdurchschnitt wählen Darlehensnehmer 2019 eine Anfangstilgung von 2,83 Prozent. Bei Annuitätendarlehen mit gleichleibender Rate entfällt im Laufe der Zeit ein geringerer Anteil auf Zinszahlungen und ein höherer auf die Tilgung – somit steigt der Tilgungssatz sukzessive weiter an.
Der Beleihungsauslauf, der den fremdfinanzierten Anteil am Immobiliendarlehen bezeichnet, steigt im Vergleich zu November wieder an und beträgt aktuell 84,5 Prozent (plus 0,1 Prozentpunkte). Werde in Betracht gezogen, dass neben den rund 15 Prozent Differenz zum Immobilienwert zusätzlich auch die Kaufnebenkosten von noch einmal bis zu 15 Prozent aus eigenen Mitteln bestritten werden, lasse sich feststellen: Immobilienkäufer leisten einen hohen Eigenkapitaleinsatz. In der Praxis zeige sich, dass gerade junge Leute das oft nicht aus eigenen Ersparnissen bewerkstelligen können und Eltern oder andere Familienangehörige bei Eigenmitteln unterstützen. Der Vorteil von mehr Eigenkapital sind günstigere Zinskonditionen und eine kürzere Laufzeit.
Annuitätendarlehen pendeln sich auf einem hohen Niveau ein: Von hundert Euro Baudarlehen entfallen im Schnitt 83,84 Euro auf diese Darlehensart. Ein Wert, der sich auf dem Niveau des Jahresmittels von 83,83 Prozent bewegt. KfW-Darlehen gewinnen weiterhin an Relevanz: Der Anteil der staatlich geförderten Darlehen steigt kontinuierlich auf aktuell 6,82 Prozent. Damit bewegen sie sich deutlich aus dem Rekordtief von 3,34 Prozent im September 2018 heraus. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
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