Immobilienmärkte in Europa: Mega-Trend Urbanisierung sorgt für Wandel
Die europäischen Immobilienmärkte stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Wie die Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2016“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und des Urban Land Institute (ULI) ergab, reagieren internationale Investoren mit Strategiewechseln auf neue Mieterbedürfnisse und Marktentwicklungen, darunter die rasch fortschreitende Urbanisierung, technologische Innovationen und der demografische Wandel.
„Das Verhältnis zwischen Vermietern und Mietern hat sich grundlegend verändert. Aus Mietern sind sehr gut informierte Kunden mit individuellen Ansprüchen geworden“, erläutert Jochen Brücken, verantwortlicher Partner für den Bereich Real Estate bei PwC. „Die Immobilienbranche steht vor der Herausforderung, serviceorientierter zu arbeiten und neue Kundenwünsche zu erfüllen.“
Demnach legen Mieter von Büroimmobilien zunehmend Wert auf Effizienz und Produktivität bei der Nutzung eines Gebäudes. Aspekte wie Raumauslastung, Luftqualität oder Lichtverhältnisse können Mieter eigenhändig durch Apps überprüfen. Über Buchungssoftware kann die Auslastung der Arbeitsplätze ermittelt werden, während GPS-Geräte die Nutzung der Büroräume anzeigen.
Wie die Befragung der 550 Marktexperten weiter ergab, sorgt die rasche Urbanisierung außerdem für eine verstärkte Nachfrage nach zentral gelegenen Bürogebäuden, in denen Konferenzsäle oder Fitnesscenter von mehreren Mietern geteilt werden können. Vor allem High-Tech-Firmen und jüngere Arbeitnehmer legen Wert darauf, dass das Arbeitsumfeld im Einklang zum eigenen Lebensstil und gesundheitlichen Ansprüchen steht. „Das alles wird den Immobilienmarkt verändern“, sagt Jürgen Fenk, Chairman ULI Germany.
Als weiteren neuen Anlagetrend nennt die Studie die verstärkte Fokussierung internationaler Investoren auf eigene Immobilienentwicklungen. Knapp 80 Prozent der Befragten sehen diese als attraktive Top-Anlagemöglichkeit, da hochwertige Immobilien in Bestlagen weiter schwer verfügbar sind und als überteuert gelten.
Spezial-Immobilen legen ebenfalls deutlich in der Gunst der Investoren zu: Laut der Erhebung erwägen mittlerweile 41 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent) der befragten Experten Investitionen in alternative Anlage-Objekte. Sie gehen davon aus, dass besonders Hotels, Gesundheitseinrichtungen wie Seniorenheime sowie Studentenwohnheime und Rechenzentren von Trends wie der raschen Urbanisierung und langfristigen demografischen Entwicklungen profitieren werden.
Im Städte-Ranking verteidigt Berlin 2016 im Vergleich zum Vorjahr seinen Spitzenplatz als europäischer Immobilienmarkt mit den besten Investitions- und Entwicklungschancen. Hamburg mit seiner großen innerstädtischen Projektentwicklung Hafen City klettert um zwei Positionen auf Rang zwei, gefolgt von Dublin, Madrid und Kopenhagen.
Quelle: Pressemitteilung PwC
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