Immobilienmärkte: Keine erhöhten Risiken durch Kreditvergabe

Seit dem Jahr 2010 weisen die Wohnungsbaukredite an private Haushalte - bei gleichzeitig steigenden Immobilienpreisen - eine positive Dynamik auf. Im Dezember 2015 wurde laut Analysen der Bundesbank mit einer Jahreswachstumsrate von 3,5 Prozent die höchste Steigerung seit über 13 Jahren erreicht. Ökonomen befürchten, dass die Ausweitung der Wohnungsbaukredite den Preisanstieg bei Immobilien in Deutschland weiter befeuern und damit Übertreibungen an den Immobilienmärkten Vorschub leisten könnte. Diskutiert wird zudem, ob gelockerte Kreditvergabestandards der Banken den Preisanstieg am Immobilienmarkt befördert haben könnten. Hinsichtlich der Kreditvergabepolitik geben Bundesbank-Ökonomen nun Entwarnung.

Laut des sogenannten „Bank Lending Survey“ („BLS“), einer Umfrage des Eurosystems zum Kreditgeschäft der Banken, hat sich die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten sehr dynamisch entwickelt, während die Kreditvergabestandards nicht gelockert wurden. Daten des „BLS“ untermauern die Einschätzung der Bundesbank-Ökonomen, dass die positive Dynamik bei Wohnungsbaukrediten nicht vom Angebot, sondern von der Nachfrage getrieben ist. Darauf weisen vor allem die Antworten der Banken auf die Frage nach der Entwicklung ihrer Kreditrichtlinien, also den von der Bank festgelegten allgemeinen Kriterien für die Kreditvergabe, hin. Darin seien die Kreditzinsen nicht enthalten, diese fänden sich in den Kreditbedingungen. Die Banken hielten nach Aussage der befragten Manager die Mindestvoraussetzungen für potenzielle Kreditnehmer in den vergangenen Jahren im Wesentlichen konstant, mit einer leichten Tendenz zu Verschärfungen. Im Zuge des jüngsten Preisanstiegs am Immobilienmarkt gingen sie also keine erhöhten Risiken bei der Kreditvergabe ein, indem sie die Voraussetzungen für Kreditnehmer gelockert hätten.

Die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten bei den deutschen Instituten, die am „BLS“ teilnehmen, unterlag gemäß den Einschätzungen der befragten Bankmanager seit Beginn der Umfrage zeitweise deutlichen Schwankungen, während die Kreditvergaberichtlinien dagegen seit einigen Jahren kaum verändert wurden. Seit Anfang 2009 hat die Nachfrage insgesamt sehr dynamisch zugenommen. Getrieben war diese lang anhaltende Wachstumsphase von den guten Aussichten am Wohnimmobilienmarkt, dem robusten Verbrauchervertrauen sowie dem niedrigen allgemeinen Zinsniveau. Letzteres wird als Faktor erst seit dem ersten Quartal 2015 erfragt.

Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen – das historisch niedrige Zins- und Finanzierungsumfeld, die gesunkene Attraktivität alternativer Anlagemöglichkeiten sowie die gute Einkommens- und Geldvermögenssituation – legen nach Einschätzung der Bundesbank die Vermutung nahe, dass mehr Kreditbewerber die gleich gebliebenen Voraussetzungen der Banken erfüllen. Diese Faktoren hätten mutmaßlich dazu beigetragen, dass mehr Haushalte Interesse an einer Kreditaufnahme zeigten, so dass die Banken mehr Kredite vergeben konnten. Dafür spreche auch, dass sich der Anteil abgelehnter Kreditanträge, der im Rahmen der Umfrage seit dem ersten Quartal 2015 erhoben wird, nach Angabe der Banken nur geringfügig geändert hat.

Quelle: Homepage-Beitrag Deutsche Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschlands. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. (JF1)

www.bundesbank.de

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