Immobilienmarkt: Euphorische Marktlage erfordert ganzheitliche Analyse der Nutzernachfrage
Dave, der Zusammenschluss von elf Immobilienberatungsunternehmen, betont, dass in der derzeit euphorischen Marktlage mehr denn je die Analyse der Nutzernachfrage erforderlich ist, um so Fehlallokationen zu vermeiden.
Axel Quester, Dave-Partner (Armin Quester Immobilien Duisburg): „Wir beobachten in bestimmten Assetklassen in einigen regionalen Teilmärkten derzeit den Aufbau von Überkapazitäten bei massivem Vorratsbau. Sollte sich der Markt ändern, muss schon jetzt bedacht werden, dass die Nutzernachfrage immer im Vordergrund stehen muss. Denn diese ist ausschlaggebend für ein erfolgreiches Produkt - gerade auch bei einem sich wandelnden Markt. Vor einem ,Weiter so wie bisher‘ ist deswegen abzusehen.“
Ein Beispiel für die Sättigung eines Marktes beobachteten die Dave-Partner aktuell beispielsweise bei hochpreisigen Wohnimmobilien in Leipzig und Dresden, die Überkapazitäten verzeichnen. Wolf-Hagen Grups, Dave-Partner, „Der Immo Tip Dresden: „Wir müssen bedenken, dass die Nachfrage in Ostdeutschland bei Wohnimmobilien in diesem Preissegment endlich ist und dürfen nicht am Markt vorbei agieren.“
Aber auch Handelsimmobilien sind nach Angaben von Dave einem extremen Wandel unterworfen. Jens Lütjen, Dave-Partner (Robert C. Spies Hamburg und Bremen): „Durch das weiterhin hoch dynamische Wachstum des Online-Handels erwarten wir für einige Teilmärkte sinkende Handelsmieten und folgend eine abnehmende Ertragskraft und damit Verkehrswertentwicklung. Darauf basierend werden Investmentportfolien Veränderungen in der Gewichtung erleben. Wir gehen davon aus, dass sich Investoren aufgrund kürzerer Mietvertragslaufzeiten und veränderter Mietbedingungen von bewirtschaftungsintensiven Handelsimmobilien trennen werden. Auch die Verquickung von Logistik- und Handelsimmobilien wird bei zukünftigen Anlegerstrategien zunehmend im Fokus stehen.“
Sven Keussen (Rohrer Immobilien), Dave-Partner in München, Frankfurt und Berlin, ergänzt: „Studentenwohnen ist ein weiteres Beispiel für mögliche Fehlallokationen. Nicht jedes Wohnheim, das im Speckgürtel einer Metropole errichtet wird, entspricht dauerhaft den umfänglichen Bedürfnissen von Studenten. Das funktioniert nur bei großen Engpässen, da vergleichbar hohe Mieten wie in den Innenstädten nachhaltig nicht akzeptiert werden.“ „Deshalb ist es wichtig, das Produkt Studentenwohnungen ideal auf die Zielgruppe abzustimmen, zum Beispiel durch attraktive Gemeinschaftsflächen und zielgruppenorientierte Dienstleistungsangebote, um eine nachhaltige Vermietbarkeit und somit attraktive Renditen zu ermöglichen“, ergänzt Alexander Schlömer, Dave-Partner und Vertriebsleiter für den Bereich Mikrowohnen bei der KSK-Immobilien.
„Das Hoch im Zyklus ist sicherlich fast erreicht. Deswegen ist es umso wichtiger, dass bei allen Asset-Klassen der Bedarf und die Anforderungen der Nutzer im Vordergrund stehen, damit es bei einem möglichen Abschwung nicht zu einem bösen Erwachen kommt“, so Quester abschließend.
Quelle: Marktkommentar Dave
Der Deutsche Anlage-Immobilien Verbund (Dave) ist ein Zusammenschluss von elf Immobilienberatungsunternehmen. Der Verbund vermittelt die Interessen von Unternehmen, Institutionen, Erbengemeinschaften und Privatpersonen sowohl als Käufer als auch als Verkäufer. (mb1)