Immobilienmarkt Europa: Deutsche Städte sind Performance-Treiber
Auf dem europäischen Büromarkt wurde im vergangenen Jahr das mit Abstand beste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre erzielt. Die Märkte verzeichneten in den meisten Städten ein Wachstum, insbesondere in den drei größten Ländern, in denen Großabschlüsse den Markt zusätzlich beflügelten. Dank der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland war das Marktgeschehen vor allem in den vier wichtigsten Städten des Landes rege und verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum um 23 Prozent auf über 3,3 Millionen Quadratmeter. Das geht aus der Studie „European Office Market” des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). In dieser werden die wichtigsten Entwicklungen auf den europäischen Büro- und Investmentmärkten mit Fokus auf 40 Städten dargestellt.
Das Transaktionsvolumen für Gewerbeimmobilien in Europa im lag Jahr 2017 zehn Prozent über dem Ergebnis von 2016 und erreichte 253 Milliarden Euro. „Das ist ein neues Rekordergebnis, das sogar den Höchstwert von 245 Milliarden Euro von 2015 übertrifft. Der Markt profitierte 2017 von mehreren Faktoren, etwa der Konjunkturverbesserung, niedrigeren Leerstandsraten oder der Kapitalverfügbarkeit. Der Aufschwung der europäischen Wirtschaft und die Entwicklung der Büromärkte steigerten die Attraktivität von Immobilien als Anlage”, sagt Larry Young, Head of International Investment Group bei BNPPRE. Mit 43 Prozent sind Büroobjekte weiterhin die Lieblinge der Investoren.
Deutsche Städte waren die Performance-Treiber 2017: Zusammen führen die vier wichtigsten Städte Berlin, Frankfurt, Hamburg und München das Ranking an. Knapp die Hälfte des Investitionsvolumens entfiel auf Großabschlüsse (mehr als 100 Millionen Euro), was einem neuen Rekord entspricht. Mit einem Investitionsvolumen von 16,8 Milliarden Euro (plus 45 Prozent) eroberte Central-London seinen Spitzenrang unter den analysierten Städten Europas zurück. Die Sorge der Investoren über die Auswirkungen des Brexit scheint sich verflüchtigt zu haben, da ausländische Investoren den Markt weiterhin dominierten. Central-Paris entwickelte sich stabil (minus ein Prozent) und ist zurück auf dem zweiten Rang.
Ende 2017 lag die Spitzenrendite in den 40 beobachteten Märkten bei durchschnittlich 4,66 Prozent, was einem Rückgang um 30 Basispunkten (BP) gegenüber dem Vorjahr entspricht. In Berlin fiel die Spitzenrendite für Büroobjekte unter die Marke von 3,0 Prozent auf 2,9 Prozent – der niedrigste Wert in Europa. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind erwartete weitere Mietpreissteigerungen. Auf den weiteren Plätzen folgen München (3,0 Prozent), Paris (3,05 Prozent) und Madrid (3,25 Prozent). Als Folge der Brexit-Abstimmung stiegen die Renditen für Büros in London an, haben sich jedoch mit zunehmender Marktaktivität stabilisiert.
„Die meisten Indikatoren deuten auf eine positive Entwicklung des europäischen Büromarkts im Jahr 2018 hin, dies sollte sowohl für die Leerstandsraten als auch die Mieten und den Flächenumsatz gelten. Während sich die Büro-Spitzenrenditen höchstwahrscheinlich stabilisieren werden, kann bei den Durchschnittsrenditen ein weiterer Rückgang nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt rechnen wir daher in den meisten europäischen Städten wieder mit stabilen Total Returns für Büroobjekte. Für Investoren besteht die größte Herausforderung darin, Objekte zu finden, die ihren Investitionskriterien entsprechen. Wir gehen davon aus, dass 2018 neue Strategien zur Performancesteigerung entwickelt werden und neue Standorte, Objekte im Value-add-Segment und Projektentwicklungen verstärkt in den Fokus rücken”, sagt Richard Malle, Global Head of Research bei BNPPRE.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von nahezu 20,3 Milliarden Euro. (JF1)