Immobilienmarkt West: Erfolgreich ist, wer Kompromisse macht
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Preise in Köln, Düsseldorf und Dortmund im zweiten Quartal teilweise um fast 9,5 Prozent eingebrochen. Das geht aus der aktuellen Datenanalyse „Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region West 2. Quartal 2023“ hervor.
Seit mittlerweile drei Quartalen sehen sich Kölner Immobilienkäufer einem sinkenden Preisniveau für Wohnungen und Häuser gegenüber. So sind die Preise für Eigentumswohnungen um 8,61 Prozent und für Häuser um 6,39 Prozent im Vorjahresvergleich zurückgegangen. Tanja Baumgärtner, Spezialistin für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Köln, spürt, dass die leicht nach unten korrigierten Immobilienpreise wieder etwas mehr Kaufbereitschaft nach sich ziehen: „Meine Erfahrung der vergangenen Monate zeigt, dass in erster Linie Objekte besichtigt werden, die vor 1980 erbaut wurden. Alle Gebäude mit Baujahren, die darauffolgen, und auch Neubauprojekte können sich viele derzeit kaum oder gar nicht leisten. Im Zuge der Bereitwilligkeit, ein älteres Bestandsobjekt zu kaufen, gehen viele den Kompromiss eines hohen Modernisierungs- und Renovierungsaufwandes ein.“
Dass sich Immobilien über die vergangenen Monate hinweg vergünstigt haben, spiegelt auch der Medianpreis wider. Kölner nehmen für eine Eigentumswohnung im Mittel 3.590 Euro pro Quadratmeter in die Hand – das sind fast 580 Euro weniger als noch vor einem Jahr. Für ihr Ein- oder Zweifamilienhaus zahlen sie durchschnittlich 3.196 Euro pro Quadratmeter, das sind 274 Euro weniger als Mitte 2022.
Ähnlich wie in Köln gestaltet sich auch das Immobilienpreisgefüge in Düsseldorf. Dort weisen Eigentumswohnungen ein Minus von 3,48 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres auf. Mit Blick auf denselben Zeitraum im Vorjahr sind es sogar minus 7,23 Prozent. Ein- und Zweifamilienhäuser sind zum Vorquartal um 2,81 Prozent günstiger geworden, im Vergleich zu 2022 sind die tatsächlich gezahlten Kaufpreise um 6,82 Prozent zurückgegangen. Auch beim Medianpreis macht sich der Immobilienpreisrückgang bemerkbar – insbesondere bei den Häusern. Nachdem er im ersten Quartal 2023 für Häuser noch bei 3.316 Euro pro Quadratmeter lag, pendelt er sich von April bis Juni bei 3.174 Euro pro Quadratmeter ein.
Den größten preislichen Rückgang – beim direkten Vergleich der drei nordrhein-westfälischen Städte – weist das Dortmunder Wohnungssegment auf. Um 9,47 Prozent sinken die Preise für Appartements im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Medianpreis verdeutlicht dies: Vor einem Jahr zahlten Dortmunder Käufer im Mittel noch 2.466 Euro pro Quadratmeter für ihren Traum von der Eigentumswohnung. Mittlerweile sind es rund 330 Euro pro Quadratmeter weniger. Auch die tatsächlich gezahlten Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken, insgesamt um 7,02 Prozent. Im Quartalsvergleich zeigt sich der preisliche Abwärtstrend mit minus 1,53 Prozent etwas verhaltener. (DFPA/JF1)
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