"Immobilienpreise auf Höchststand - jetzt verkaufen oder besser nicht?"
Der Zinsmarkt ist in Bewegung. Die Kosten für einen Immobilienkredit mit zehn Jahren Laufzeit sind zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 im Schnitt von 1,34 auf 1,60 Prozent gestiegen. Eine weitere Fortsetzung dieses Trends verändert möglicherweise die Spielregeln am Immobilienmarkt. Denn steigende Kreditkosten dürften die Nachfrage nach Immobilien und damit auch den rasanten Preisanstieg der vergangenen Jahre bremsen, so merkt das Netzwerk Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB) an.
Wer mit einer Immobilie für das Alter vorsorgt, werde sich deshalb möglicherweise die Frage stellen, ob aktuell nicht der richtige Zeitpunkt für einen Verkauf ist. „Das ist nachvollziehbar. Allerdings sollten Immobilienbesitzer jetzt nicht überstürzt handeln“, rät Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). „Denn bei einer solchen Entscheidung gilt es primär, die persönlichen Lebensumstände, und vor allem die langfristige Finanzplanung nicht aus dem Blick zu verlieren.“ Aus diesem Grund sei die Beantwortung dieser Frage eine komplexe Aufgabe.
Seit Jahren befindet sich der Immobilienmarkt in Deutschland im Aufwind. Laut dem Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen sind die Kaufpreise für Wohnungen in Deutschland nach einem Plus von 8,8 Prozent im Jahr 2016 im vergangenen Jahr nochmals um 7,9 Prozent gestiegen. Damit sind die Immobilienpreise hierzulande laut dem Wohnimmobilienpreisindex der Deutschen Bundesbank seit 2011 um mehr als 50 Prozent in die Höhe geklettert. „Natürlich wird sich diese Dynamik nicht ewig fortsetzen“, sagt Tilmes. Dass es gerade jetzt zu einem Bruch in diesem Aufwärtstrend kommen könnte, habe einen einfachen Grund: steigende Zinsen. Auch wenn Langfristprognosen nahezu unmöglich seien, sprächen einige Indikatoren dafür, dass die Zinsen steigen. „Dazu kommt, dass die inzwischen mancherorts extrem niedrigen Mietrenditen und die damit verbundene Skepsis potenzieller Käufer auf die Nachfrage drücken“, erklärt der FPSB-Vorstand. Und genau diese Entwicklung dürfte viele Immobilienbesitzer nun vor die Frage stellen, ob sie die ihre für die Altersvorsorge gedachte Immobilie zu den aktuellen Höchstpreisen verkaufen. Ein Schritt, der gut überlegt sein sollte.
Für einen Verkauf spreche das derzeitige Preisniveau. „Ob Immobilienbesitzer einen guten Verkaufspreis auch in zehn oder 15 Jahren noch realisieren können, ist ungewiss“, so der Experte. „Allerdings kann die Lage der Immobilie eine erste Entscheidungshilfe liefern.“ In der Tat seien auf Grund des Sicherheitsbedürfnisses vieler Kunden nicht mehr nur die Preise in A-Lagen in die Höhe geklettert, sondern auch an weniger gefragten Standorten. Das insgesamt gehobene Preisniveau von Immobilien könne somit ein attraktives Argument für einen Verkauf sein.
Quelle: Pressemitteilung FPSB Deutschland
Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt am Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 175.000 Certified Financial Plannern (CFP-Zertifikatsträger) in 26 Ländern. (mb1)