Immobilienpreise: Der Norden zwischen Preisverfall und Trendwende
Gute Nachrichten für Immobilienkäufer im Norden. Die Zinsen für Baudarlehen sind niedriger als vor einem Jahr und die Europäische Zentralbank hat mit der Leitzinssenkung die Grundlage für weitere Zinsrückgänge gelegt. Zudem sind die Kaufpreise deutlich zurückgegangen: In beinahe zwei Drittel der untersuchten Stadt- und Landkreise im Norden Deutschlands sind die Angebotspreise von Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Immobilienportals Immowelt.
Untersucht wurden die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, drei Zimmer, erster Stock, Baujahr 1990er-Jahre) in ausgewählten Stadt- und Landkreisen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Bremen und Hamburg. Die Analyse verdeutliche auch, dass sich der Immobilienmarkt am Wendepunkt befinde. Die verbesserten Finanzierungsbedingungen hätten dazu geführt, dass sich in einem Drittel der norddeutschen Kreise die Kaufpreise verglichen mit dem Vorjahr wieder verteuert haben.
„Wer aktuell eine Immobilie kaufen möchte, sollte nicht allzu lange warten. Denn das Zeitfenster für den idealen Kaufzeitpunkt schließt sich: In vielen norddeutschen Regionen steigen die Kaufpreise bereits wieder an", sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Sollten die Bauzinsen im Laufe dieses Jahres weiter sinken, könnte sich die Trendwende bei den Immobilienpreisen weiter ausweiten und es wieder flächendeckend zu Verteuerungen kommen."
Insgesamt sind in 25 von 42 untersuchten Stadt- und Landkreise die Angebotspreise von Eigentumswohnungen von Mai 2023 auf Mai 2024 gesunken. In neun Kreisen beträgt der Rückgang minus fünf Prozent und mehr, in zwei Kreisen sogar mehr als minus zehn Prozent. Auch in vielen teuren Großstädten zahlen potenzielle Käufer heute deutlich weniger als noch vor einem Jahr. In Hamburg, der zweitteuersten Großstadt Deutschlands, gingen die Angebotspreise innerhalb der vergangenen zwölf Monate um minus 1,7 Prozent zurück. Vor einem Jahr lagen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise noch knapp oberhalb der 6.000-Euro-Grenze, inzwischen liegt das Preisniveau darunter. Im Mittel 5.929 Euro werden derzeit pro Quadratmeter verlangt. Auch im Hamburger Umland verbilligten sich teilweise die Immobilienpreise. Dazu zählen Landkreise aus Schleswig-Holstein wie Segeberg (3.071 Euro; minus 5,2 Prozent) und Pinneberg (3.288 Euro; minus 2,7 Prozent) genauso wie die Landkreise Harburg (3.126 Euro; minus 0,9 Prozent) und Stade (2.555 Euro; minus 0,4 Prozent) auf niedersächsischer Seite. (DFPA/mb1)
Die Immowelt AG ist ein IT-Spezialist für die Immobilienwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Kerngeschäft sind die Immowelt-Portale. Zweites Hauptgeschäftsfeld sind CRM-Software-Lösungen für die Immobilienwirtschaft. Die Immowelt Group ist eine Tochter des Medienkonzerns Axel Springer SE.