Immobilienpreise steigen weiter - aber etwas weniger stark
Die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt sind im zweiten Quartal weiter gestiegen. So legte der auf Basis echter Transaktionsdaten ermittelte Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,3 Prozent zu. Zu diesem Ergebnis haben alle betrachteten Assetklassen beigetragen. Im ersten Quartal 2018 war der Index im Vergleich zum Vorjahresquartal noch um 8,8 Prozent gestiegen und verzeichnete damit die höchste Wachstumsrate seit Beginn der Betrachtung im Jahr 2003.
Wohnimmobilien stehen unvermindert im Fokus. So verteuerten sich die Preise deutschlandweit um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei führte die Nachfrage nach Wohnraum zu einem Anstieg der Neuvertragsmieten um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Gleichzeitig sind Mehrfamilienhäuser ein gefragtes Investment bei in- und ausländischen Investoren, so die Analyse. In der Folge zogen die Kaufpreise um 9,7 Prozent an, die Liegenschaftszinsen sanken um 4,7 Prozent. In den Top-7-Metropolen Deutschlands stieg der Wohnimmobilienpreisindex um 10,7 Prozent und damit zwei Prozentpunkte stärker als der Gesamtmarkt.
„Auch wenn die Preise im Vorjahresvergleich erneut gestiegenen sind, zeigt sich ein leichtes Abflachen der Dynamik im Vergleich zum Jahresanfang 2018“, sagte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp. „Die makroökonomischen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft sind weiter günstig und Anlagealternativen rar. Das erklärt die anhaltende Nachfrage, trotz der hohen Preisniveaus. Auch wenn mit dem Brexit und dem Handelskonflikt zwischen den USA, China und der EU zwei Themen existieren, die für die exportabhängige deutsche Wirtschaft durchaus mit Risiken verbunden sind, scheint dies den deutschen Immobilienmarkt aktuell nur wenig zu beeinflussen“, so Tolckmitt weiter.
Bei gewerblichen Immobilien betrug der Anstieg im zweiten Quartal 7,1 Prozent. Dort bestimmt vor allem die Nachfrage nach Büroimmobilien das Geschehen. Der entsprechende Preisindex legte um 9,2 Prozent zu. Verhaltener entwickelten sich Einzelhandelsimmobilien, sie verteuerten sich um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Quelle: Pressemitteilung vdp
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) vertritt die Interessen der Pfandbriefbanken gegenüber nationalen und europäischen Entscheidungsgremien sowie einer breiteren Fachöffentlichkeit. Der vdp ist einer der fünf Spitzenverbände, die zusammen „Die Deutsche Kreditwirtschaft“ sind. (JF1)