Immobilienstudie: Zinsanstieg um 50 Basispunkte wird erwartet

Die Stimmungslage der Unternehmen im Immobilienmarkt erreicht Rekordwerte, heißt es im „IW-Kurzbericht“ des Instituts der deutschen Wirtschaft. Doch die Erwartungen würden sich eintrüben. Ein Grund dafür sei die Erwartung höherer Zinsen. Für die Studie (Stand zweites Quartal 2018) wurden Immobilienunternehmen und Projektentwickler befragt.

Seit dem Jahr 2010 erlebt die Immobilienwirtschaft einen Aufschwung mit seitdem gestiegenen Mieten und Kaufpreisen, heißt es in der Studie. Das sei ein bemerkenswert langer Zeitraum und noch verbessere sich die Geschäftslage. Büroinvestoren und Projektentwickler bewerten ihre Lage aktuell besser als im Vorquartal. Dagegen haben sich die Erwartungen zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Im Handel und bei Projektentwicklern sind die Werte negativ. Dabei prognostizieren 62 Prozent der Unternehmen (Vorquartal 55 Prozent) für die nächsten zwölf Monate einen weiteren Zuwachs bei den Immobilienpreisen. Bei den Mieten werden von 68 Prozent der Unternehmen (plus 3,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal) ein erneutes Plus vorausgesagt. Besonders die Investoren im Büromarkt sind optimistisch für weiter steigende Mieten und Preise.

Bei der Frage nach dem durchschnittlichen Stand des Zinssatzes für fünf- bis zehnjährige Hypothekendarlehen im Jahr 2019 erwarten rund 45 Prozent der befragten Unternehmen, dass der Zinssatz bis auf maximal zwei Prozent steigt. Weitere 42 Prozent halten einen Zinssatz von bis zu 2,25 Prozent für möglich. Die weiteren Befragten einen noch höheren Anstieg. Aktuell liegt der Satz bei rund 1,75 Prozent. Das heißt, eine Mehrheit erwartet eine Erhöhung um rund 50 Basispunkte. Ein solcher Zuwachs entspreche beim derzeitigem Niveau einer Steigerung der Finanzierungskosten um rund 28 Prozent. Aufgrund des hohen Nachfragedrucks im Immobilienmarkt seien viele Investoren an die Grenzen ihrer Zahlungsbereitschaft gelangt.

Darüber hinaus bedeuten höhere Zinsen, dass alternative Anlagen attraktiver werden. Auch könnten die Zinsen durch das Zurückfahren der Anleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank steigen, was Restrukturierungen in Portfolien zur Folge haben könnte. Dies würde insbesondere den Gewerbeimmobilienmarkt, der stärker durch institutionelle Anleger geprägt sei, unter Druck setzen.

Die Studie weist darauf hin, dass selbst bei „normaler“ Geldpolitik die Zinsen nicht das Niveau früherer Jahre erreichen dürften. Weltweit stünden den zunehmenden Ersparnissen weniger Investitionen gegenüber. Wesentlich hierfür sei der demografische Wandel. Dies erfordere mehr Ersparnisse. Da gleichzeitig weniger Erwerbstätige existieren, sinken die Investitionen, heißt es weiter. Auch die geringen öffentlichen Investitionen sowie die Digitalisierung würden negativ auf die Investitionen wirken. Neben den Zinsen hätten die robuste Konjunktur und die Zuwanderung den Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren getrieben. Auch dort würden sich Verschlechterungen abzeichnen.

Das Fazit in der Studie lautet: Es sei wahrscheinlich, dass die Preise und Mieten noch weiter steigen, aber mit nachlassender Dynamik. Tendenziell würden die Rahmenbedingungen schlechter, so dass die Eintrübung der Erwartungen nachvollziehbar sei. Dennoch bleibe der Kauf am Wohnungsmarkt attraktiv. Solange die Branche ihre Lage realistisch sehe, sind die Gefahren für einen Absturz der Märkte gering. Vielmehr sprechen die aktuellen Trends für ein sogenanntes „Soft Landing“.

Quelle: Marktstudie Institut der deutschen Wirtschaft

Das IW ist ein privates Wirtschaftsforschungsinstitut, das sich mit Wirtschafts- und Sozialpolitik, dem Bildungssystem und dem Arbeitsmarkt beschäftigt. (TS1)

www.iwkoeln.de

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Wirtschaft, Märkte, Studien

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