ING-Diba: Auch die Deutschen wünschen sich Wohneigentum
Ebenso wie in anderen europäischen Ländern sind deutsche Konsumenten mit ihrer Wohnsituation zufriedener, wenn sie im Eigentum leben. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage der Direktbank ING-Diba in 13 europäischen Ländern. Die Befragung von fast 13.000 Verbrauchern ergab aber auch, dass das Leben zur Miete hierzulande keine geringgeschätzte Notlösung ist – oder zumindest in geringerem Maße als in anderen Ländern.
In allen Ländern der Umfrage erfreue sich Wohneigentum einer großen Beliebtheit. Überall gebe es mehr Mieter, die lieber im Eigentum leben würden, als Eigentümer, die ein Mieterdasein vorziehen würden. Europaweit wie auch in Deutschland stimme eine Mehrheit der Aussage zu: „Jeder würde kaufen, wenn er es sich leisten könnte“. Aber viele, die vom Eigentum träumten, glauben nicht in die Erfüllung des Traums. Der Anteil der Deutschen, die davon ausgehen, dass sie sich wohl nie Wohneigentum werden leisten können, liegt mit rund 56 Prozent gemeinsam mit Großbritannien an der Spitze der Umfrageländer.
Dennoch könnten die Deutschen auch dem Mieten etwas abgewinnen. So hätten Verbraucher positive Aspekte des Wohnens zur Miete und negative Aspekte des Wohneigentums deutlicher im Blick als im restlichen Europa. Offenbar haben sich laut ING-Diba viele Deutsche mit ihrem Mieterdasein arrangiert. Insgesamt liege die Zufriedenheit mit der eigenen Wohnsituation in Deutschland etwas unter dem europäischen Durchschnitt – und das, obwohl die Wohnzufriedenheit sowohl von Mietern als auch Eigentümern jeweils leicht überdurchschnittlich ist.
Der Grund für diese Besonderheit liege im vergleichsweise niedrigen Wohneigentümeranteil hierzulande: Weil die Zufriedenheit von Mietern insgesamt etwas geringer ausgeprägt sei als die von Eigentümern, ziehen die vielen Mieter den deutschen Durchschnittswert nach unten. In vielen Ländern sei es üblich, das Wohnen zur Miete als eine Notlösung für diejenigen zu betrachten, die nicht in der Lage sind, Eigentum zu erwerben: junge Menschen, die noch kein Eigenkapital ansparen konnten, und Geringverdiener. Wohneigentum gelte dabei als erstrebenswerter Normalfall. In Teilen der USA werde beispielsweise das Wohnen zur Miete zumindest außerhalb der Zentren großer Städte fast schon als soziales Stigma angesehen. Derartige Vorurteile gegenüber Nicht-Eigentümern seien in Deutschland nicht verbreitet. Da hierzulande die Eigentumsquote vergleichsweise niedrig liegt, seien Mieter in der Mehrheit – das einzige der 13 europäischen Umfrageländer, in dem dies der Fall ist. Hierzulande geben nur rund 36 Prozent der Befragten an, in den eigenen vier Wänden zu leben – der Umfragedurchschnitt liegt bei 58 Prozent. Aufgrund eines gut entwickelten Mietmarktes sei das Wohnen zur Miete in Deutschland nicht zwangsläufig eine Notlösung für die, die sich das Eigenheim nicht leisten können; viele Menschen entscheiden sich aus verschiedensten Gründen bewusst dafür, nicht in den eigenen vier Wänden zu leben.
Quelle: Pressemitteilung ING-Diba
Die ING-Diba ist eine deutsche Privatkundenbank. Die Kerngeschäftsfelder im Privatkundengeschäft sind Spargelder, Wertpapiergeschäft, Baufinanzierungen, Verbraucherkredite und Girokonten. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter. (mb1)