Institutionelle Private-Equity-Investoren: Anlageprioritäten werden sich verändern
Laut des „Global Private Equity Barometers“ des Sekundärmarktinvestors Coller Capital unter 111 institutionellen Private-Equity-Anlegern weltweit werden in den nächsten Jahren zwei wichtige Themen die Private-Equity-Portfolios der Limited Partners (LPs) verändern. Drei Viertel aller LPs werden im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Klimawandel anders investieren und ein ähnlicher Anteil wird sich auf neue Chancen im Gesundheitswesen und in der Biotechnologie konzentrieren.
„Die Tatsache, dass die wichtigsten ESG-Themen - Klima, Nachhaltigkeit und Gesundheit - ganz oben auf der Agenda der Investoren stehen, sollte niemanden überraschen", sagt Jeremy Coller, Chief Investment Officer von Coller Capital. „Die Tatsache jedoch, dass die Hälfte aller Private-Equity-Investoren glaubt, dass ESG-Investitionen an sich ihre Portfoliorenditen steigern werden, sollte ein Weckruf für alle sein, die ESG immer noch für ein ,nice to have' oder ein PR-Tool halten."
Die Risiken für Private-Equity-Renditen sind nach Ansicht der LPs in den letzten 18 Monaten deutlich gestiegen. Drei Viertel der Investoren befürchten eine Verschärfung der geopolitischen Auseinandersetzungen und Handelskriege, und über zwei Drittel sind besorgt über Veränderungen im regulatorischen und steuerlichen Umfeld. Interessanterweise glaubt zwar ein Drittel der nordamerikanischen LPs, dass sich die Biden-Harris-Administration negativ auf ihre Renditen auswirken wird, aber weitere 14 Prozent der Investoren sind der Meinung, dass die neue Administration einen positiven Einfluss haben wird.
Trotz ihrer Sorgen ist eine deutliche Mehrheit der Limited Partners in Nordamerika und Europa der Meinung, dass momentan ein guter Zeitpunkt ist, um neue Private-Equity-Engagements einzugehen, was jedoch nicht unbedingt einfach sei: Insbesondere mehr als die Hälfte der LPs in Nordamerika denken, dass es in letzter Zeit schwieriger geworden ist, die richtigen General Partners und Fonds auszuwählen.
Die Renditen der Limited Partners aus Private Equity über die Gesamtlaufzeit ihrer Portfolios befinden sich laut dem Barometer auf Rekordniveau. Zwei Drittel der LPs haben nun Netto-Gesamtrenditen zwischen elf und 15 Prozent aus Private Equity erzielt – ein weiteres Fünftel der LPs berichtet von Netto-Renditen über 16 Prozent seit Beginn ihrer Investments in diese Anlageklasse. Es überrasche nicht, dass die Allokation dieser Investoren in Private Equity - und in alternative Anlagen im Allgemeinen – weiter steigt: Ein größerer Anteil der Investoren als je zuvor seit der globalen Finanzkrise plant, seine Allokation in alternative Anlagen zu erhöhen. Drei Viertel der LPs sind inzwischen in Fonds investiert, die auf den Sekundärmarkt für Private Equity abzielen - mehr als ein Viertel der LPs hat sogar über ein Zehntel des gesamten Private Equity-Engagements in Secondaries investiert. Und das Wachstum in Secondaries scheine sich fortzusetzen: Ein Fünftel der Investoren plant, ihr Engagement weiter zu erhöhen. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Coller Capital
Coller Capital ist eine auf Sekundärmarkt-Transaktionen fokussierte Private-Equity-Gesellschaft mit Sitz in London. Das 1990 von Jeremy Coller gegründete Unternehmen erwirbt Portfolios aus Positionen in Private-Equity-Fonds und in nicht-börsennotierten Unternehmen von den ursprünglichen Investoren.