Investment Handelsimmobilien: Angebotsknappheit bedingt niedrigeres Umsatzvolumen
Das Transaktionsvolumen mit deutschen Handelsimmobilien belief sich im ersten Halbjahr 2018 auf rund fünf Milliarden Euro und lag damit 19 Prozent unter dem Wert des gleichen Vorjahreszeitraums. „Entgegen vieler Annahmen ist dies jedoch nicht auf den wachsenden E-Commerce zurückzuführen, sondern auf fehlende Angebote, die das Nachfrageprofil der Investoren treffen “, konstatiert Jörg Krechky, Director und Head of Retail Investment Germany beim Immobilienberater Savills. Handelsimmobilien bleiben mit einem Anteil von knapp 20 Prozent am deutschen Gesamtgewerbetransaktionsvolumen nach wie vor auf Platz zwei der bedeutendsten Nutzungsarten – hinter dem Bürosegment. Dieser Wert liegt jedoch deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 27 Prozent.
Als umsatzstärkstes Teilsegment dominieren im ersten Halbjahr Geschäftshäuser das Investmentgeschehen am Handelsimmobilienmarkt – auf sie entfielen 54 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens. Auf dem zweiten Rang folgten mit einem Anteil von 17 Prozent Shopping-Center, dicht dahinter Fachmarktzentren mit 16 Prozent. Der vierte Rang geht mit elf Prozent an sonstige Einzelhandelsformate, wozu unter anderem Supermärkte, Discounter und Baumärkte zählen. „Insbesondere die Lebensmittelbranche lebt weiterhin vom Offline-Geschäft. Unter anderem deshalb bleibt der Run auf Fachmarktzentren auch im weiteren Jahresverlauf bestehen“, so Krechky.
Vor allem Shopping Center mussten in der ersten Jahreshälfte mit einem Volumen von 854 Millionen Euro einen starken Rückgang verzeichnen (minus 46 Prozent). Dies dürfte dem geringen Angebot an Core- Produkten geschuldet sein. „Zum Jahresende dürften jedoch mehrere Shopping Center auf den Markt kommen, was zu einer zunehmenden Angebotsdynamik führen wird“, erläutert Krechky und ergänzt: „Da die Nachfrage nach gut positionierten und strukturierten Centern weiter unverändert hoch ist, rechnen wir damit, dass dieses Angebot auch angenommen und sich das Volumen von Shopping Centern im weiteren Jahresverlauf deutlich steigern wird.“
Zu den größten Käufergruppen der vergangenen zwölf Monate gehörten vor allem risikoaverse und langfristig agierende Investoren. Mit einem Anteil von 34 Prozent am Transaktionsvolumen des Handelsinvestmentmarktes waren offene Spezialfonds die aktivste Käufergruppe, gefolgt von Asset Managern (19 Prozent) sowie Immobilien AGs/REITs mit 18 Prozent. Insgesamt stammt mit 64 Prozent der Großteil der Käufer aus Deutschland.
Auch auf Verkäuferseite stellten Spezialfonds und Asset Manager mit jeweils zwölf Prozent und 38 Prozent einen großen Anteil am Transaktionsvolumen. Projektentwickler machten 13 Prozent des Verkaufsvolumens aus. Neben deutschen Investoren (45 Prozent) verkauften auch viele Investoren aus dem übrigen Europa (27 Prozent) und Nordamerika (20 Prozent) ihre Handelsimmobilien in den vergangenen zwölf Monaten.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 35.000 Mitarbeiter in mehr als 600 Büros und Partner in Amerika, Europa, Afrika, dem asiatisch-pazifischen-Raum sowie dem Nahen Osten. (JF1)