Investmenthaus Feri: "Kein Ende des Aufschwungs am Private-Equity-Markt in Sicht"
Die rege Nachfrage der Investoren und steigende Bewertungen im Markt für Unternehmensübernahmen bescherten der Private-Equity-Branche auch 2017 wieder ein sehr gutes Jahr. Während im Large-Cap-Bereich bereits erste Tendenzen zur Überhitzung bestehen, bieten Small-Cap-Strategien weiterhin attraktive Investitionsmöglichkeiten. Das sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen Markteinschätzung des Investmenthauses Feri.
Der Anteil alternativer Investments ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, da Investoren zunehmend marktunabhängige Renditequellen und eine möglichst breite Risikostreuung für ihr Portfolio anstreben. „Das seit Jahren extrem niedrige Zinsniveau hat maßgeblich zum Private-Equity- Boom beigetragen. Zum einen können Fusionen und Firmenübernahmen leichter mit Fremdkapital finanziert werden. Zum anderen suchen institutionelle Investoren händeringend nach Anlagealternativen“, sagt Carsten Hermann, Leiter Investment Management bei Feri.
Der Erfolg stelle die Branche allerdings vor neue Herausforderungen. Immer mehr Investoren würden in die Anlageklasse drängen, der Kapitalzufluss steige und damit auch der Investitionsdruck. Die starke Nachfrage, bei gleichzeitig begrenztem Angebot an attraktiven Investitionsmöglichkeiten, habe zu einem Anstieg der Bewertungen auf ein neues Rekordniveau geführt. Die Kaufpreismultiplikatoren, üblicherweise definiert als Unternehmenswert geteilt durch Ebitda, seien in Europa von 7,4x im Jahr 2012 auf 10,0x bis zum dritten Quartal 2017 angestiegen. Das bedeutet, dass ein Erwerber 2017 im Schnitt 35 Prozent mehr für ein Unternehmen bezahlen musste, als dies noch im Jahr 2012 der Fall war. Die Kaufpreise in den USA seien im gleichen Zeitraum um 33 Prozent gestiegen.
Trotz der hohen Bewertungen bleibt der Kapitalzufluss ungebrochen. Global konnten Private-Equity- Investoren 2017 laut Feri ein Beteiligungskapital von 301 Milliarden US-Dollar verteilt auf etwa 250 Fonds einwerben. Das entspricht einem Anstieg um rund 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Die Anzahl der aufgelegten Private-Equity-Fonds sei im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, wobei die Anzahl an Mega-Fonds deutlich gestiegen ist. Diese Entwicklung spiegele die Tendenz großer institutioneller Investoren wider, sich auf eine überschaubare Anzahl von Managerbeziehungen und größere Allokationen pro Manager zu fokussieren.
Quelle: Pressemitteilung Feri
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Zusammen werden Vermögen in Höhe von rund 34 Milliarden Euro betreut (Stand: März 2018). (TH1)