Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien: Der Monat der Rekorde
Auch im Oktober 2021 hat der Immobiliendienstleister Savills den Investmentmarkt für Wohn- und Gewerbeimmobilienmarkt näher betrachtet: Im Oktober belief sich das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien auf circa 33,8 Milliarden Euro. Niemals zuvor wurde auch nur ein annähernd so hohes Volumen in einem Monat registriert. Verantwortlich hierfür war die bislang großvolumigste Akquisition auf dem deutschen Immobilienmarkt: Die Übernahme von 87,6 Prozent an der Deutschen Wohnen durch Vonovia.
Das rollierende Zwölf-Monats-Volumen lag Ende des Monats bei 111,6 Milliarden Euro und stieg im Vergleich zum Vormonat um 35,8 Prozent an. Auch dies ist ein neuer Rekordwert. Doch auch ohne die Mehrheitsübernahme an der Deutschen Wohnen hätte das Transaktionsvolumen im Oktober um zehn Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate gelegen.
Die Übernahme der Deutschen Wohnen lässt vor allem am Wohnungsmarkt die Rekorde fallen und das Transaktionsvolumen wird bis Jahresende die Marke von 50 Milliarden Euro überschreiten. Die deutlich gestiegene Investorennachfrage nach Wohnimmobilien führt allerdings dazu, dass das Volumen auch ohne diese Übernahme bis Jahresende den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2015 (23,3 Milliarden Euro) eingestellt hätte. Zum ersten Mal wird in diesem Jahr Wohnen noch vor Büro die umsatzstärkste Nutzungsart sein. Auch das wäre wahrscheinlich selbst ohne die Übernahme der Deutschen Wohnen der Fall gewesen.
Die Öffentliche Hand hat in den vergangenen zwölf Monaten Wohn- und Gewerbeimmobilien für fast 4,8 Milliarden Euro erworben. Auch dies stellt einen neuen Rekord dar. Auf Wohnimmobilien entfielen dabei rund 3,9 Milliarden Euro, wobei insbesondere die kommunalen Wohnungsunternehmen Berlins als Käufer auftraten. Die Ausweitung oder der Aufbau kommunaler Wohnungsbestände steht vielerorts auf der Agenda und so dürfte die Öffentliche Hand hier weiterhin als Käufer in Erscheinung treten. Außerdem wanderten Gewerbeobjekte für etwa 893 Millionen Euro ins Eigentum der Öffentlichen Hand. Neben dem ehemaligen Flughafen Tegel handelte es sich dabei vor allem um Bürogebäude und Entwicklungsgrundstücke. Angesichts der angespannten Situation an den Gewerbeimmobilienmärkten und vielerorts anstehender Stadtentwicklungsmaßnahmen dürften Kommunen vermehrt über Immobilienkäufe und die langfristige Sicherung von Flächen nachdenken. (DFPA/mb1)
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen.