Investmentmarkt Hamburg: Rekordergebnis durch Sondereffekt
Die Übernahme des Büroimmobilienmanagers alstria office durch den kanadischen Vermögensverwalter Brookfield Properties sorgte für das höchste jemals erfasste Umsatzergebnis eines ersten Quartals auf dem Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien in Hamburg. Das meldet der Immobiliendienstleister Grossmann & Berger.
So belief sich das Transaktionsvolumen (TAV) in den ersten drei Monaten auf rund 1,9 Milliarden Euro und lag damit 171 Prozent über dem Vorjahresquartal. Durch die Übernahme wechselten alleine in Hamburg über 30 Immobilen mit einem Wert von rund 1,5 Milliarden Euro den Eigentümer. Um diesen Sondereffekt bereinigt lag das TAV bei rund 440 Millionen Euro und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 700 Millionen Euro, was insbesondere auf fehlende Überläufer aus dem Vorjahr zurückzuführen sei.
Sandra Ludwig, Geschäftsführerin von Grossmann & Berger prognostiziert für den weiteren Jahresverlauf: „Aktuell sind viele Produkte im Markt und die Transaktionspipeline ist bereits gut gefüllt. Einige großvolumigere Bürodeals werden voraussichtlich im zweiten Quartal abgeschlossen. Die Nachfrage, insbesondere nach ESG-konformen Core-Immobilien, ist trotz der politischen Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg nach wie vor hoch. Im Laufe des Jahres dürfte sich jedoch das steigende Zinsniveau auf die Kaufpreise auswirken und die Preisrallye hemmen.“
Büroimmobilien waren mit einem Anteil von rund 86 Prozent am gewerblichen Transaktionsvolumen die am stärksten gehandelte Assetklasse. Ihr besonders hoher Anteil lässt sich auf den beschriebenen Sondereffekt zurückführen. Deutlich abgeschlagen folgten Gewerbegrundstücke und Industrie-/Logistikimmobilien mit einem Anteil von jeweils rund vier Prozent auf Rang zwei und drei. Auch bei der Verteilung des Transaktionsvolumens auf die Käufergruppen ergäbe sich ein ungewohntes Bild: Fondsmanager führten mit einem Anteil von rund 82 Prozent signifikant. Um den alstria-Effekt bereinigt waren Projektentwickler mit einem Anteil von 44 Prozent die am stärksten vertretene Käufergruppe. Auf Verkäuferseite setzten sich Börsennotierte Immobilieninvestment AG/REITs durch. Auch dort wurde der hohe Anteil von rund 84 Prozent von der alstria-Übernahme generiert. Ohne diesen Sondereffekt bildeten Projektentwickler mit einem Anteil von 32 Prozent die stärkste Verkäufergruppe. Auf internationale Käufer entfiel ein Anteil von 87 Prozent des Transaktionsvolumens. Ohne den alstria-Deal lag ihr Anteil bei 30 Prozent.
Während die Spitzenrendite für Geschäftshäuser auf niedrigem Vorjahresniveau (2,7 Prozent) blieb, sank sie für Büroimmobilien um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent. Die stark gestiegene Nachfrage nach Industrie- und Logistikobjekten führte laut Bericht zu einer erheblichen Renditekompression in diesem Segment: Im Vorjahresvergleich fiel die Spitzenrendite um 0,6 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. (DFPA/mb1)
Die Grossmann & Berger GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Immobiliendienstleister. Die Gesellschaft ist ein Beteiligungsunternehmen der Haspa-Gruppe, zu der auch die Hamburger Sparkasse (Haspa) gehört.