Investmentmarkt Köln kämpft mit Angebotsknappheit
Das Transaktionsvolumen am Kölner Investmentmarkt belief sich im ersten Halbjahr auf 723 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnete die nordrhein-westfälische Metropole damit einen Umsatzrückgang um 43 Prozent. Der Grund: Das Angebot reicht nicht aus, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Das meldet der internationale Immobilienberater Savills.
„Der Rückgang des Transaktionsvolumens steht nicht für ein verringertes Interesse der Investoren. Die Nachfrage nach Kölner Gewerbeimmobilien ist außerordentlich hoch und das nahezu unabhängig von den jeweiligen Mikrostandorten der Stadt“, erläutert Elmar Wirths, Director und Head of Cologne Office bei Savills. „Insbesondere die Kompaktheit der städtebaulichen Strukturen und damit die gute Erreichbarkeit der verschiedenen Standorte resultiert darin, dass viele gute Lagen zu finden sind. Das sehen auch potenzielle Investoren.“ Die Spitzenrenditen bewegten sich im zweiten Quartal allerdings seitwärts und wiesen mit 3,7 Prozent für Büroobjekte und 3,6 Prozent für Geschäftshäuser in den Top-Lagen eine Stagnation auf, so Savills.
Gemessen an den Transaktionsvolumina waren in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres Büroimmobilien mit einem Anteil von 46 Prozent die gefragteste Nutzungsart der Investoren. Auf dem zweiten Platz rangierten Spezialimmobilien mit 19 Prozent. Hotelinvestments folgten mit 13 Prozent und einem Umsatz von über 90 Millionen Euro.
Nach wie vor kann von einem eher lokal und national geprägten Investmentmarkt in Köln gesprochen werden: Spitzenreiter waren mit einem Anteil von 56 Prozent am Transaktionsvolumen deutsche Investoren. Etwa 20 Prozent des Volumens entfiel auf britische Käufer und circa acht Prozent auf US-amerikanische Investoren. Zur aktivsten Käufergruppe gehörten sonstige Asset Manager (33 Prozent), offene Spezialfonds (29 Prozent) und Private-Equity-Fonds (27 Prozent). Der Anteil der Private-Equity-Fonds am Gesamtumsatz in Köln stach im Vergleich zu den anderen Top-Standorten laut Savills besonders hervor: Im Durchschnitt entfielen auf diese opportunistische Käufergruppe nur rund neun Prozent des Transaktionsvolumens. „Der überdurchschnittliche Anteil der Private-Equity-Fonds kann als Indiz dafür gesehen werden, dass weiterhin deutliche Wertsteigerungspotenziale gesehen und erwartet werden. Der erhebliche Angebotsengpass am Bürovermietungsmarkt dürfte die Haupttriebfeder für diese Strategie sein“, fasst Wirths zusammen.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 35.000 Mitarbeiter in mehr als 600 Büros und Partner in Amerika, Europa, Afrika, dem asiatisch-pazifischen-Raum sowie dem Nahen Osten. (JF1)