Investmentstrategien nach US-Wahl: "Optimismus zu Aktien, Zurückhaltung bei Staatsanleihen"
Eine Online-Befragung unter Mitgliedern der CFA Society Germany, dem mitgliedsstärksten Non-Profit-Berufsverband für professionelle Investoren und Investmentmanager in Deutschland, zeigt die ersten Auswirkungen der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl auf die Anlagestrategien professioneller Investoren in Deutschland. So erwarten diese offenbar eine unternehmensfreundliche Entwicklung unter der Präsidentschaft von Donald Trump.
Insgesamt 36,8 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen US-Aktien übergewichten, Investments in deutsche und europäische Aktien sollen mehrheitlich unverändert bleiben (Deutschland: 57,3 Prozent; Europa: 65,3 Prozent). Schwerere Zeiten sehen die Befragten allerdings für Schwellenländer voraus: 50,7 Prozent werden Aktien aus den ‚Emerging Markets‘ untergewichten.
Im Gegensatz zu Unternehmen, werden Auswirkungen auf den US-Staatshaushalt mit größerer Vorsicht betrachtet: Insgesamt 49,4 Prozent der befragten Investoren werden US-Treasury Anleihen untergewichten oder stark untergewichten. Für Europa liegt der Vergleichswert bei 34,7 Prozent, für deutsche Bundesanleihen bei 38,7 Prozent.
Trotz dieses insgesamt optimistischen Blicks, sichern die professionellen Anleger sich auch gegen mögliche Erschütterungen ab. Durch Erhöhung der Cashquote halten sich 33,8 Prozent der Befragten die Möglichkeit offen, flexibel auf kommend Marktentwicklungen zu reagieren. 22,6 Prozent geben außerdem an, stärker auf den Schweizer Franken zu setzen und 41,9 Prozent werden ihre Goldinvestments steigern.
Harald Edele, Direktor Kapitalmarkt und Regulierung der CFA Society Germany, fasst die Ergebnisse zusammen: „Donald Trumps Anspruch von ‚America first‘ spiegelt sich in den Umfrageergebnissen deutlich wieder. Insgesamt zeigt sich Zuversicht, insbesondere was Unternehmen anbetrifft. So bleibt auch der Anstieg an Goldinvestments – traditionell ein Absicherungsmanöver – zwar deutlich, aber doch niedriger als wir zunächst erwartet hätten. Eine Restunsicherheit bleibt allerdings: Investoren halten sich flexibel und lassen mit der Fluchtwährung Schweizer Franken auch eine Hintertür offen.“
Quelle: Pressemitteilung CFA Society Germany
Die CFA Society Germany ist ein Berufsverband für Finanzexperten in Deutschland und zählt mehr als 2.400 Einzelmitglieder. (mb1)