"Investor Survey": Alternative Investments sind elementarer Portfoliobaustein der deutschen Altersvorsorge
Der Bundesverband Alternative Investments (BAI), die zentrale Interessenvertretung der Alternative-Investments-Branche in Deutschland, hat den „BAI Investor Survey 2019“ veröffentlicht, an dem 75 institutionelle Investoren aus Deutschland teilgenommen haben, die zusammen rund 900 Milliarden Assets under Management verwalten.
Der Fokus der Befragung lag auf dem Anlageverhalten von Versicherern, Pensionskassen/-fonds, Versorgungswerken und anderen institutionellen Investoren in Bezug auf gängige Alternative Investments wie Infrastruktur, Private Equity, Private Debt, Real Estate, Liquid Alternatives sowie Rohstoffe.
BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer fasst die Ergebnisse der Investor Survey wie folgt zusammen: „Die Kernbotschaft der Investorenbefragung lautet: Alternative Investments sind elementarer Portfoliobaustein der deutschen Altersvorsorge! Und die Trendaussagen für die kommenden Monate und Jahre verdeutlichen, dass die Allokation – zum Teil deutlich – zunehmen wird. Richtig ist natürlich, dass das andauernde Niedrigzinsumfeld diesen Trend stützt, als Hauptgründe für ein Engagement in Alternative Investments nennen die Investoren aber dennoch die Portfoliodiversifikation und eine gute Rendite-Risiko-Relation. Gleichzeitig muss man aber auch konstatieren, dass die nächsten Jahre für die Kapitalanlage viele Herausforderungen und Unwägbarkeiten mit sich bringen. Ganz oben stehen hier aus Sicht der Investoren geopolitische Risiken und keine ausreichende Rendite bei Kapitalanlagen im Allgemeinen.“
Besonders beliebt sind bei den teilnehmenden Investoren laut Studie – neben Real Estate – sogenannte Private Markets Strategien wie Infrastruktur, Private Equity und (Corporate) Private Debt. Matthias Erb, BAI-Vorstandsmitglied und dort zuständig für das Ressort Alternative Markets, kommentiert dieses Ergebnis wie folgt: „Von den immerhin 75 teilnehmenden institutionellen Investoren haben 82 Prozent bereits in den letzten zwölf Monaten ihr Engagement in Alternative Investments erhöht. Von diesem bereits hohen Niveau soll nun die Allokation weiter ausgebaut werden. Unsere Befragung identifiziert in diesem Zusammenhang bei Versicherern ein besonderes Interesse bei Fremdkapitalfinanzierungen zum Beispiel in den Bereichen Infrastruktur, Real Estate und Corporate Private Debt, aber auch im Segment Private Equity. Pensionsfonds und Pensionskassen hingegen wollen verstärkt in Eigenkapital investieren, insbesondere in den Bereichen Immobilien, Infrastruktur und Private Equity, erst dann folgen Fremdkapitalfinanzierungen.“
Neben einem thematischen Schwerpunkt zum Anlagesegment Private Debt hat der Investor Survey nachhaltiges Investieren (ESG) als weiteren Themenschwerpunkt. Hierzu erläutert BAI-Geschäftsführer Dornseifer: „ESG beziehungsweise die Sustainable Finance Initiative der EU-Kommission treiben derzeit die AI-Branche und natürlich Investoren in besonderem Maße um. Sehr aufschlussreich waren die Rückmeldungen der teilnehmenden Investoren zum Umgang mit dieser Thematik und die Rückmeldung, dass sie mehrheitlich noch keine Erfahrungswerte mit nachhaltigen Investments gesammelt haben. Dabei bestimmt dieses Thema nun schon seit einigen Jahren die öffentliche Diskussion und die Auswirkungen von ESG-Risiken auf die Portfolien können dramatisch sein. Insofern muss diese Thematik von allen Beteiligten mit höchster Priorität angegangen werden. Die Rückmeldungen der Investoren zeigen allerdings, dass nicht nur die Festlegung der eigenen ESG-Strategie als eine der größten Herausforderungen angesehen wird, sondern fast gleichauf die aus der zukünftigen Regulatorik resultierende Unsicherheit. Hier sind Politik und Aufsicht gefordert, klug und unbürokratisch zu agieren.“ (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung BAI
Der Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI) ist die assetklassen- und produktübergreifende Interessenvertretung für alternative Investments in Deutschland. Der BAI wurde 1997 in Bonn gegründet.