Italien: Warten auf Reformen

Die wirtschaftliche Lage Italiens vor den Parlamentswahlen ist so gut, dass ein Durchmarsch der Populisten von der 5-Sterne-Bewegung unwahrscheinlich geworden ist. Sie ist aber nicht gut genug, um der amtierenden Regierung Rückenwind zu verleihen und europakritische Stimmungen zum Verstummen zu bringen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung von Feri Investment Research.

Seit Mitte des Jahres 2014 weist die italienische Wirtschaft in jedem Quartal positive Wachstumsraten auf und hat damit die Rezession der Jahre zuvor hinter sich gelassen, schreibt Feri. Die Experten merken an, dass die Wachstumsdynamik dabei durchgehend niedriger gewesen ist als im Euroraum insgesamt. Das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2008 werde immer noch um fünf Prozent unterschritten. Mit der aktuellen Wachstumsgeschwindigkeit würden die Italiener erst Anfang des Jahres 2021 wieder das vor der Krise bestehende Wohlstandsniveau erreichen.

Vor diesem Hintergrund sei es verständlich, weshalb unter den italienischen Wählern keine Euphorie im Hinblick auf die wirtschaftliche Bilanz ihrer Regierung aufkomme, heißt es. Die vergleichsweise geringe Wachstumsdynamik würde anhaltend strukturelle Schwächen der Wirtschaft des Landes widerspiegeln. Sichtbar werde dies für Feri an der unbefriedigenden Produktivitätsentwicklung, die sich auch im laufenden Aufschwung nicht gebessert habe und damit seit zwanzig Jahren stagniere. Teilweise liege das an historisch gewachsenen Wirtschaftsstrukturen, lautet die Analyse durch Feri.  Dazu gehöre die Dominanz von Kleinstbetrieben ebenso wie die Bedeutung von Branchen wie der
Lederwaren- und Bekleidungswirtschaft, die in besonderer Weise dem globalen Wettbewerb ausgesetzt seien und nur geringes Potenzial für den Einsatz von Hochtechnologie besitzen würden. Die Experten sehen strukturelle Reformen wie den Abbau von Bürokratie und Marktzutrittsschranken oder die Liberalisierung der Arbeitsmärkte als notwendig an. Die Aussichten, dass eine neue Regierung Reformen in Angriff nehme und damit das Potenzialwachstum verbessere sei allerdings gering.

Da die bisherigen Reformbemühungen unzureichend waren und keine sichtbaren Erfolge zeitigen konnten, hätten populistische und europakritische Politiker Zulauf, die die Ursachen bestehender Probleme vor allem außerhalb Italiens sehen, beschreibt Feri die Ausgangslage für die Wahlen am 4. März. Dass eine Mehrheit bei den Wahlen für eine reformfreudige Regierung stimmt, erscheine deshalb unwahrscheinlich. Damit dürfte die relative Wachstumsschwäche anhalten und die Staatsverschuldung auf ihrem hohen Niveau verharren. Die europäischen Partner werden
entscheiden müssen, ob sie dieses Risiko für den Zusammenhalt im Euroraum wenigstens temporär
senken wollen, indem sie zunehmend Geld nach Italien transferieren, folgern die Feri-Experten. Die zweite Möglichkeit sei, dass angesichts eines steigenden Leidensdrucks ähnlich wie in Frankreich ein italienischer Macron in Erscheinung trete, der die politische Erstarrung Italiens auflöst.

Quelle: Marktkommentar Feri

Die Feri Gruppe mit Hauptsitz Bad Homburg ist ein Investmenthaus und bietet im deutschsprachigen Raum institutionellen Investoren, Familienvermögen und Stiftungen Lösungen in den Geschäftsfeldern Investment Research, Management und Consulting. Derzeit betreut Feri zusammen mit MLP ein Vermögen von rund 33 Milliarden Euro, darunter rund fünf Milliarden Euro alternative Investments. (TS1)

www.feri.de

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