IVD: Immobilienpolitik der großen Koalition lässt drei Viertel ihrer Wähler außer Acht
Rund 79 Prozent der Unionswähler und 75 Prozent der SPD-Wähler besitzen eine Immobilie oder haben bereits über den Erwerb nachgedacht. Damit sind mindestens dreiviertel des Wählerklientels der großen Koalition entweder Wohneigentümer oder potenzielle Eigentümer. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Immobilienverbands Deutschland (IVD). Die Umfrage wurde laut IVD durchgeführt, um den Anteil der Immobilienbesitzer und potenziellen Immobilienkäufer an den Wählern der Parteien zu untersuchen.
Unter Anhängern von CDU/CSU, SPD und FDP sind die Immobilienbesitzer der Umfrage zufolge mit jeweils 66 Prozent, 59 Prozent und 63 Prozent in der Mehrheit. Lediglich 21 Prozent der CDU/CSU-Wähler, 25 Prozent der SPD-Wähler und elf Prozent der FDP-Wähler besitzen kein Wohneigentum und haben auch noch nicht darüber nachgedacht, sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu kaufen.
„Die Umfrage macht deutlich, dass ein Großteil der Wähler bei der Immobilienpolitik der Bundesregierung kein Gehör findet. Immobilienpolitik wird in Deutschland als reine Mieterpolitik missverstanden und bedient damit ausschließlich eine Minderheit. Mit der derzeitigen eigentümerschädlichen Immobilienpolitik schadet die große Koalition drei Vierteln ihrer eigenen Wählerschaft. Die zahlreichen Erhöhungen von Immobiliensteuern wie der Grunderwerbssteuer, vermieterfeindliche Mietgesetze und immer strengere energetische Vorschriften ohne nennenswerten ökologischen Nutzen sind nur einige Beispiel von vielen“, sagt IVD-Präsident Jürgen Michael Schick. „Wir brauchen endlich eine forcierte Eigentumspolitik als Bestandteil einer ganzheitlichen Immobilienpolitik in Deutschland. Dazu gehört zum Beispiel ein Programm zur Förderung von Schwellenhaushalten zum Sprung ins Eigenheim. Gerade in der jetzigen Niedrigzinsphase muss der Staat diesen Haushalten durch gezielte Förderprogramme zur Eigentumsbildung verhelfen“, so Schick weiter.
Im bundesweiten Durschnitt sind 52 Prozent der Bevölkerung Eigentümer. Sechs von zehn Deutschen, die älter als 44 Jahre alt sind, besitzen Wohneigentum. Auch von der jüngeren Generation im Alter von 16 bis 44 Jahren besitzen bereits 40 Prozent Wohneigentum oder leben in Eigentum. „Auch bei den jüngeren Wählergruppen besitzen viele schon Wohneigentum, darüber hinaus denken zwischen 20 und 30 Prozent über eine solche Anschaffung nach. Daran wird wiederholt deutlich, dass sich die große Mehrheit der Deutschen ein Leben in Eigentum wünscht. Gerade der jüngeren Generation sollte die Politik daher zu einem Leben im Eigenheim verhelfen. Der IVD fordert schon seit langem, Ersterwerber beim Kauf ihres Eigenheims von der Grunderwerbsteuer zu befreien", so Schick. Die aktuelle einseitige Mieterpolitik ignoriere die Interessen und Bedürfnisse der Mehrheit in Deutschland.
Quelle: Pressemitteilung IVD
Der Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. ist die Berufsorganisation und Interessensvertretung der Beratungs- und Dienstleistungsberufe in der Immobilienwirtschaft. Der IVD hat rund 6.000 Mitgliedsunternehmen, darunter Immobilienberater, Immobilienmakler, Bauträger, Immobilienverwalter, Finanzdienstleister und Bewertungssachverständige sowie weitere Berufsgruppen der Immobilienwirtschaft. (mb1)