IVD Nord bemängelt fehlende Transparenz und Rechtssicherheit bei Hamburger Mietenspiegel
Am 25. November 2015 wurde der Mietenspiegel 2015 für Hamburg vorgestellt. Ein Mietenspiegel soll laut Definition einen Überblick über die ortsübliche Vergleichsmiete für frei finanzierte Wohnungen jeweils vergleichbarer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage geben. Auch wenn der Immobilienverband IVD Nord die „hohe methodische Qualität“ des Hamburger Mietenspiegels anerkennt, kritisiert er jedoch, dass es nicht gelungen sei, die Lageverhältnisse in Hamburg differenziert darzustellen.
So kenne der Hamburger Mietenspiegel beziehungsweise das Lagenverzeichnis der Stadt lediglich zwei Lagen. „Den komplexen Wohnungsmarkt einer Metropole mit 1,8 Millionen Einwohnern in nur zwei Lagen zu unterteilen ist unzureichend“, kritisiert der Vorsitzende des IVD Nord, Axel-H. Wittlinger.
Die Miete für eine gleich alte, gleich große, gleich ausgestattete Mietwohnung in guter Wohnlage in Harburg und in Eppendorf ist im Mittelwert laut Mietenspiegel gleich hoch. „Das sieht in der Praxis doch ganz anders aus; die Mieten hier und dort unterscheiden sich erheblich“, erklärt Wittlinger. „Insbesondere mit der Einführung der Mietpreisbremse steigt die Unsicherheit bei Vermietern und Mietern, die richtige und angemessene Miete in der Spannbreite des jeweiligen Tabellenfeldes einzuordnen. Wir sehen die Gefahr von erhöhtem Streitpotenzial“, warnt Wittlinger.
Für die Erstellung des Mietenspiegels 2017 fordert der IVD Nord eine praxisnahe Berücksichtigung der „wohnwertrelevanten“ Merkmale und eine transparente Handlungsempfehlung für Vermieter und Mieter, wie diese Merkmale zu bewerten und zu gewichten sind.
Der Hamburger Mietenspiegel wird unter der Federführung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen erstellt und dabei von einem Arbeitskreis begleitet, dem der IVD Nord, weitere wohnungswirtschaftliche Verbände sowie Mieterorganisationen und Gerichte angehören.
Quelle: Pressemitteilung IVD-Nord
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