IW Köln fordert "klare Kriterien für einen echten Markt"

Die Europäische Kommission will den grünen Finanzmarkt durch eine Aufweichung der Eigenkapitalvorschriften für grüne Anleihen, sogenannte Green Bonds, stärker fördern. Das könnte zu einer Blase führen, zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Studie. Anstatt auf ein schnelles Wachstum zu drängen, sollte die EU erst einmal auf die geplanten einheitlichen Standards für grüne Anleihen setzen.

Erneuerbare Energien ausbauen, saubere Mobilität fördern oder Gebäude sanieren: Umweltschutz kostet viel Geld. Öffentliche Mittel allein reichen nicht aus, um die festgelegten Klimaschutzziele zu erreichen. Die EU setzt deshalb bei der Finanzierung von Umweltprojekten verstärkt auf Green Bonds. Allerdings wurde im vergangenen Jahr weltweit lediglich ein Volumen von 157 Milliarden US-Dollar an grünen Anleihen ausgegeben. Zum Vergleich: Das gesamte Umlaufvolumen von Anleihen betrug 2017 mehr als 23 Billionen US-Dollar. Um die angestrebten klimaverträglichen Gesamtinvestitionen von bis zu 7 Billionen US-Dollar pro Jahr zu finanzieren, müssten sich die Anleiheemissionen also um das 45-Fache erhöhen. Alleine zur Deckung von zusätzlich notwendigen Investitionen zur Einhaltung der Klimaziele müssten jährlich 4,5-mal mehr Green Bonds ausgegeben werden.

Um den Markt für grüne Investitionen weiter zu stärken, plant die Europäische Kommission deshalb, die Eigenkapitalvorschriften für Banken durch einen grünen Unterstützungsfaktor für grüne Investitionen aufzuweichen: Bislang müssen die Banken, wenn sie beispielsweise Green Bonds erwerben, genauso viel Eigenkapital für unerwartete Verluste bereithalten wie für herkömmliche Anleihen, künftig sollen geringere Eigenkapitalanforderungen gelten.

Eine Sonderbehandlung der Green Bonds könne jedoch zu einer Schieflage am Finanzmarkt und einer spekulativen Blase führen, warnt das IW in einer Studie. Zerplatzt diese Blase, wäre das nicht nur schädlich für den Finanzsektor – auch die Klimaziele wären schwerer erreichbar, da viele Anleger kein Geld in Umweltprojekte investieren, wenn sie dabei zuvor Geld verloren haben.

Anstatt auf ein schnelles Wachstum des Green-Bond-Marktes zu setzen, sollte die EU lieber ein organisches Wachstum anstreben und auf die Kräfte des Marktes vertrauen. Sie sollte deshalb nicht die Eigenkapitalvorschriften aufweichen und sich stattdessen darauf beschränken, gleiche Standards für Green Bonds festzulegen. „Nur wenn einheitlich geregelt ist, was sich hinter Green Bonds verbirgt, kann mit den grünen Anleihen auch international gehandelt werden“, erklärt IW-Finanzexperte Markus Demary. Hierfür muss die EU-Kommission eindeutige Kriterien festlegen, was ein Green Bond ist und in welche Projekte die eingesammelten Gelder investiert werden dürfen. „Neben Erneuerbaren Energien und sauberen Mobilitätsprojekten können das Investitionen in Biodiversität oder nachhaltiges Abfallmanagement sein“, so IW-Umweltökonomin Adriana Neligan.

Quelle: Pressemitteilung IW Köln

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. (mb1)

www.iwkoeln.de

 

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