IW: Wo die Preise besonders stark gestiegen sind
Vom Immobilienaufwind profitieren längst nicht nur Hausbesitzer in Berlin, Hamburg und München: Gerade in kleineren Städten wie Ratingen oder Wolfsburg können sich Eigenheimbesitzer über einen deutlichen Wertzuwachs freuen, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Ein Praxis-Beispiel: Ein Einfamilienhaus in Augsburg kostete im Jahr 2013 rund 200.000 Euro, fünf Jahre später ließ es sich schon für 350.000 Euro verkaufen. In allen Teilen Deutschlands gebe es Regionen, in denen sich Eigenheimbesitzer besonders freuen können, und meist außerhalb der Ballungszentren: In Norddeutschland sind die Preise in Wolfsburg und Göttingen besonders stark gestiegen. Im Süden haben Freising und Fürstenfeldbruck die Nase vorn, beide Kleinstädte liegen 40 Kilometer von München entfernt. Im Osten punktet neben Berlin der Landkreis Havelland, im Westen gehören Ratingen und Kassel zu den Überraschungssiegern.
Aber auch in vielen anderen Regionen Deutschlands können sich Eigenheimbesitzer über gute Renditen freuen: In 94 Prozent der Regionen sind die Preise in den vergangenen fünf Jahren um mindestens zehn Prozent gestiegen, nur in zwei Regionen sind sie gefallen. Die IW-Studienautoren machen vor allem die niedrigen Zinsen für die Preisentwicklung verantwortlich. Zum anderen suchten gerade Familien eine Alternative zu teuren Immobilien in der Stadt und entscheiden sich lieber für ein Leben in einer umliegenden Region. Deshalb profitierten besonders Regionen, die gut an eine Großstadt angebunden seien.
„Angesichts dieser Preisentwicklung wollen sich viel mehr Menschen eine Wohnung oder ein Haus kaufen“, sagt IW-Ökonom und Studienautor Michael Voigtländer. „Doch in den meisten Fällen dürfte das Startkapital fehlen“.
Quelle: Pressemitteilung IW
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. (mb1)