"Anleger suchen Inflationsschutz und müssen mit Schwankungen umgehen"
Das Multi Family Office HQ Trust rechnet trotz des schwachen Jahresbeginns mit einem Wachstum der Weltwirtschaft von etwa vier Prozent. Entscheidend für die Belebung der Wirtschaft werde sein, dass die aktuellen Kapazitätsengpässe, etwa bei Halbleitern oder Transportleistungen, durch ein erhöhtes Angebot gemindert werden. „Damit kann gerechnet werden: Die hohen Preise versprechen gute Gewinnmargen und bieten einen starken Anreiz, in den Kapazitätsaufbau zu investieren“, sagt Dr. Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust.
HQ Trust geht davon aus, dass die Inflationsraten im Laufe des Jahres sinken, aber am Ende des Jahres noch deutlich über den Zielwerten der Notenbanken liegen dürften. Dr. Michael Heise, Chefökonom bei HQ Trust, rechnet damit, dass die Zentralbanken beim Ausstieg aus der Krisenpolitik behutsam vorgehen, um die Finanzierungsbedingungen für Staaten möglichst wenig zu beeinträchtigen. Insbesondere bei temporärer Verfehlung der Inflationsziele könnten die Notenbanken nicht immer die Dosierung ihrer Medizin erhöhen und weitere Stimulanzien einsetzen. „Anleger sind also gut beraten, mit höherer Volatilität, also auch mit häufigeren Rücksetzern an den Märkten zu rechnen und die Inflationsdynamik genau zu beobachten“, sagt Heise.
Trotz der zu erwartenden leichten Renditesteigerungen werden Anleihen unter Renditegesichtspunkten laut HQ Trust im Jahr 2022 keine attraktive Alternative zu Sachwerten sein. Aktien blieben ein wichtiger Bestandteil eines Portfolios, sagt Marcel Müller, Leiter des Portfoliomanagements von HQ Trust. „Wir rechnen damit, dass die Zentralbanken neben der Inflationsbekämpfung weiterhin die Konjunkturerholung im Fokus haben, was ein positives Umfeld für die Aktienmärkte bedeutet.“ Zudem seien die Bewertungen von ihrem Hochpunkt bereits spürbar zurückgekommen; auch das negative Realzinsumfeld spreche für diese Anlageklasse.
Bei Anleihen sieht Müller zwei Möglichkeiten, in einem Umfeld steigender Zinsen besser abzuschneiden als der Markt. Investoren können ihr Portfolio weniger zinssensitiv allokieren oder auf Subanlageformen setzen, die in Phasen steigender Zinsen bislang gut abgeschnitten haben – wie bei positiver Konjunkturerwartung etwa Hochzinsanleihen. Private Debt biete ebenfalls eine sinnvolle Alternative. Auch Gold bleibe ein wichtiger Depotbaustein.
Die positive Entwicklung Alternativer Investments dürfte in den kommenden Quartalen anhalten. Besonders aussichtsreich bleibe Private Equity. „Ein Großteil der Wertsteigerung wird heute durch Wachstumsmaßnahmen in den Unternehmen erwirtschaftet, Fremdkapital konservativer eingesetzt“, sagt HQ Trust-Geschäftsführer Jochen Butz. Der Fokus liege auf Investitionen in Unternehmen und Sektoren, die mit hohen Wachstumserwartungen und säkularen Trends verbunden seien. „Dies sowie die direkte Einflussnahme auf die Unternehmensstrategie lassen auch in Zukunft einen zwei- bis drei-prozentigen Renditeaufschlag auf die Aktienmärkte erwarten“ erklärt Butz.
Aber auch die Bereiche Private Debt, Immobilien und Infrastruktur bleiben laut HQ Trust attraktiv. Bei Private Debt bestehe hoher Kapitalbedarf für flexible Unternehmenskredite zur Finanzierung von Investitionen und Akquisitionen. „Zudem gibt es großes Potenzial für privates Kapital in Infrastrukturinvestments, da die Staatshaushalte den immensen Investitionsbedarf von knapp vier Billionen US-Dollar im Jahr nicht stemmen können“, so Butz. „Investitionen in Immobilien sehen wir weiterhin attraktiv in Strategien, bei denen die Rendite neben Mieten auch durch aktives Asset Management erwirtschaftet wird.“ (DFPA/JF1)
Die HQ Trust GmbH ist das Multi Family Office der Familie Harald Quandt. Das Unternehmen betreut große Familienvermögen, Stiftungen und institutionelle Anleger bei der Vermögensstrukturierung, der Vermögenskontrolle sowie der Vermögensverwaltung. Zudem fungiert das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg als Berater für institutionelle Anleger, Pensionskassen und Versorgungswerke.