Janus Henderson: Europäische Smaller-Caps im Aufholmodus
Wie steht es um die Wertentwicklung kleiner europäischer Unternehmen? Ollie Beckett und Rory Stokes, Co-Manager der „European Smaller Cap-Strategie“ des Vermögensverwalters Janus Henderson, sehen bei der Asset-Klasse noch deutlich Luft nach oben.
Als sich zu Beginn des Jahrzehnts Volkswirtschaften rund um den Globus langsam von der Finanzkrise erholten, ließen die USA und Großbritannien Europa hinter sich. Die Gewinne europäischer Unternehmen wuchsen weniger schnell, das Wachstum pendelte sich knapp über der Deflationsgrenze ein, und die Politik war mit dem Brexit und anderen Themen beschäftigt. Aber 2017 wendete sich das Blatt: Anleger honorierten die besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem alten Kontinent, die die Weichen für eine Aufholjagd stellten. Allem Anschein nach nehme das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts Fahrt auf, und die Gewinnmargen der Unternehmen steigen – in Europa inzwischen so stark wie in sonst keinem anderen Industrieland. Während in den USA und Großbritannien Populisten das Ruder übernahmen, mussten sie in Europa – abgesehen von Deutschland und Katalonien – eine Wahlschlappe nach der anderen einstecken. Die gute wirtschaftliche Entwicklung erlaube es Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), die Märkte auf eine allmähliche Rücknahme der quantitativen Lockerungen (QE) beginnend wohl im Spätjahr 2018 einzustimmen.
Auch der Euro hat zuletzt wieder zugelegt. Keine gute Nachricht sei der stärkere Euro für größere europäische Unternehmen, die sich in den vergangenen Monaten weniger gut entwickelt haben. Sie erzielten einen Großteil ihres Gewinns aus Aktivitäten außerhalb der Eurozone und seien daher den Unbilden von Wechselkursschwankungen ausgeliefert. Kleinere Unternehmen hätten eher ihre Heimatmärkte im Visier und seien daher weniger stark von der Aufwertung des Euro betroffen.
Mit Anlagen in kleinere Unternehmen seien Risiken verbunden: So seien sie für Marktumschwünge anfälliger als größere Wettbewerber, und größere Mengen ihrer Aktien ließen sich mitunter kurzfristig nur schwer handeln. Aber große Unternehmen böten Anlegern zuletzt kaum noch Wertpotenzial. Letztere wandten sich daher angesichts der wieder erwachten Begeisterung für europäische Aktien Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung zu – deren Aktien sich daraufhin verteuerten. Daher böten kleinere Aktiengesellschaften nun das beste Wertpotenzial. Value oder Werthaltigkeit bilde den Kern der Anlagestrategie des Unternehmens. Gesucht werde nach Firmen, bei denen der Markt den Wert ihrer Vermögenswerte unterschätzt. Dieser könne aus seiner führenden Position in einem bestimmten Bereich, aus der Qualität seiner Produkte oder aus technologischem Vorsprung resultieren.
2017 sei größtenteils ein gutes Jahr für europäische Aktien und besonders für europäische Nebenwerte gewesen. Trotzdem hätten sie noch reichlich Luft nach oben und können ihre Aufholjagd zu ihren Wettbewerbern in anderen Industrieländern fortsetzen. Denn im Vergleich verfügten sie über mehr Potenzial für stärkeres Wachstum. Dabei sollten Anleger laut Janus Henderson jedoch die oben genannten Risiken einer Anlage in kleinere Unternehmen nicht aus dem Blick verlieren.
Quelle: Pressemitteilung Janus Henderson
Janus Henderson Investors ist im Jahr 2017 aus der Fusion von Janus Capital Group und Henderson Global Investors hervorgegangen. Die Gesellschaft verwaltet per 31. März 2017 ein Vermögen von 309,3 Milliarden Euro (Summe der Angaben von Janus Capital Group und Henderson Global Investors vor dem Zusammenschluss). Hauptsitz des Unternehmens ist London. (mb1)