JLL: "ifo Beschäftigungsbarometer fallend - Büroflächennachfrage rückläufig"
Dass wirtschaftliche Fundamentaldaten eng mit der Entwicklung der Büromärkte verbunden sind, ist keine neue Erkenntnis. Spannend ist allerdings die Suche nach Indikatoren, die auf eine Änderung des Marktumfeldes hindeuten. Das „ifo Beschäftigungsbarometer“ des ifo Instituts hat sich für den deutschen Bürovermietungsmarkt (Big 7) diesbezüglich in der Vergangenheit als sehr zuverlässig erwiesen, so merkt der Immobiliendienstleister JLL an.
Der Zusammenhang zwischen der Bereitschaft der Unternehmen, Personal einzustellen und aufzubauen und dem tatsächlich realisierten Umsatzvolumen in den Big 7 sei nachvollziehbar: mit steigender Belegschaft steige in der Regel die Anmietung von Büroflächen - zwar nicht unmittelbar und sofort, aber Änderungen beim ifo Beschäftigungsbarometer werden laut JLL erfahrungsgemäß mit einem Verzug von rund drei Quartalen am Büromarkt spürbar.
Dazu Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany: „Rein statistisch gesehen gilt folgender Zusammenhang: Verliert der Index fünf Prozent, sinkt der Flächenumsatz um zehn Prozent. Und tatsächlich ist das ifo Beschäftigungsbarometer in der ersten Jahreshälfte um rund fünf Prozent gefallen, so stark wie seit 2009 nicht mehr. An den Büro-Vermietungsmärkten war von der sinkenden Einstellungsbereitschaft der Unternehmen allerdings bislang noch nichts zu spüren. Bis Ende des Jahres erwarten wir aber einen Rückgang des Büroflächenumsatzes im Vergleich zu 2018 um rund vier Prozent.“ Scheunemann weiter: „Dass es nicht exakt zehn Prozent sein werden, hängt damit zusammen, dass im ifo Beschäftigungsbarometer nicht nur Büronutzer, sondern alle Branchen abgebildet werden und Industrieunternehmen im Besonderen ihre Personalpläne aufgrund rückläufiger Auftragseingänge zurückgefahren haben. Hinzu kommt, dass es aufgrund des signifikanten Angebotsmangels im aktuellen Zyklus noch Umzugs-Überhänge gibt, die deshalb nicht realisiert werden konnten, weil es keine verfügbaren Flächen gab.“ Scheunemann abschließend: „Für den Jahresbeginn 2020 deutet sich ein weiteres Abflauen der Büroflächennachfrage an, denn in den Monaten Juli und August ist das ifo Beschäftigungsbarometer weiter gefallen. Die rezessiven Tendenzen schlagen nun auch auf den Dienstleistungssektor durch, also auf die Branchen, die im Schnitt für rund 85 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes in den Big 7 verantwortlich sind.“ (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung JLL
Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.