JLL: US-Einzelhandelsmärkte mit gesunden Fundamentaldaten
Die Nettoabsorption der Einzelhandelsflächen in den USA stieg im vierten Quartal 2019 um 34,5 Prozent auf 10,5 Millionen Quadratfuß. Im Jahresvergleich gingen die Zahlen um 2,6 Prozent zurück. Die Nettoabsorption bei den Malls haben sich im Quartalsvergleich auf 1,0 Millionen Quadratfuß mehr als verfünffachte. Der allgemeine städtische Einzelhandel hatte mit 6,1 Millionen Quadratfuß die stärkste Nettoabsorption. Der Leerstand erhöhte sich um 10 Basispunkte auf 4,6 Prozent. Die Mieten lagen über dem Vorquartal und stiegen im Jahresvergleich um 0,6 Prozent. Dies schreibt der Immobiliendienstleister JLL in seinem Marktbericht „Retail Outlook“.
Die Fertigstellungen bei Einzelhandelsflächen beliefen sich auf insgesamt 12,7 Millionen Quadratfuß, was einem Anstieg von 12,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Über 72,6 Millionen Quadratfuß Einzelhandelsflächen werden derzeit in den USA gebaut. Davon sind 30,4 Prozent Einzelhandelsimmobilien der Klasse A, 66,1 Prozent der Klasse B und 3,5 Prozent der Klasse C. Laut JLL ist die erwartete zukünftige Entwicklung des Einzelhandels mehr als fünfmal so groß wie das Volumen der derzeitigen Bauarbeiten, insgesamt über 365 Millionen Quadratfuß, wobei etwas mehr als ein Viertel dieser Zahl bis Ende 2020 geliefert werden soll.
Bei den Mietern überholen Dienstleistungshändler (52,6 Prozent) erstmals Einzelhändler, die Produkte verkaufen (47,4 Prozent). Die Zahl der Dienstleistungsstandorte stieg um 20,5 Prozent, während die Zahl der Warenhändler von 2002 bis 2017 um 4,5 Prozent zurückging. Die Gesamtzahl der Waren- und Dienstleistungsstandorte wuchs in diesem Zeitraum um 7,2 Prozent. Die Zahl der Restaurants stieg von 2002 bis 2017 um 30,9 Prozent. In absoluten Zahlen haben die Restaurants in diesem Zeitraum von 15 Jahren mit über 150. 000 Plätzen am stärksten zugenommen.
Die frei gewordene Fläche bei Malls ist gegenüber dem Vorjahr um 40,0 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang der Auszüge ist JLL zufolge darauf zurückzuführen, dass die Schließungen von Kaufhäusern gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2018 um fast die Hälfte zurückgegangen sind. Lifestyle-Zentren verzeichneten im Quartal eine Nettoabsorption von 234.000 Quadratfuß, während die Absorption der überregionalen Einkaufszentren ein Minus von 5.400 Quadratfuß verzeichnet. Die Klasse-A-Einkaufszentren verzeichneten im Quartal ebenfalls eine positive Absorption von über 1,0 Millionen Quadratfuß, während die Klasse-B- und -C-Einkaufszentren weiterhin mit einer negativen Nettoabsorption zu kämpfen haben.
Die meisten großen Märkte im Segment Malls haben laut JLL inzwischen ihren Höhepunkt erreicht und befinden sich in einem rückläufigen Marktstadium. Houston und Dallas zeigen nach wie vor eine starke Leistung. Regional Malls haben von allen Einkaufszentrumstypen am besten abgeschnitten, mit 556,9 Millionen Quadratfuß im vierten Quartal.
Power Center in den meisten großen Märkten befinden sich im fallenden Marktzustand, der durch steigenden Leerstand und sinkende Mieten gekennzeichnet ist. Einige Städte wie Los Angeles und Philadelphia nähern sich jedoch immer noch ihrem Höhepunkt, da sie weiterhin eine starke Leistung zeigen. Die Nettoabsorption der Power Center für die gesamten USA belief sich auf 555.000 Quadratfuß - ein Anstieg von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal, aber ein Sprung von 19,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Flächenumsatz der neuen Mieter stieg, während der Leerstand zurückging, was zur positiven Absorption beitrug und den Leerstand bei 5,1 Prozent hielt. (AZ)
Quelle: JLL RetailOutlook
Jones Lang LaSalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an und verantwortet ein Immobilienportfolio von 316 Millionen Quadratmetern.