Jyske Capital: Stabile Kreditqualität wichtigstes Kriterium bei der Anleiheauswahl

Abgesehen von einigen Turbulenzen im Jahr 2015 konnten Anleger in den vergangenen Jahren attraktive Gesamterträge mit Hochzinsanleihen erzielen. Dabei kam es gar nicht so sehr auf die Auswahl der Einzeltitel an. Es reichte schon, einfach nur in dem Markt investiert zu sein, heißt es in einem Marktkommentar der dänischen Fondsgesellschaft Jyske Capital. „Nach dieser starken Aufwärtsphase sind die Chancen eines simplen Marktinvestments begrenzt. Jetzt sind wieder die Fähigkeiten gefragt, Alpha zu erzielen“, erwartet Martin Nybye, Manager des „Jyske Invest High Yield Corporate Bonds Fund“.

Die Renditestreuung im Markt sei aktuell sehr gering. Alle Unternehmen mit dem gleichen Kredit-Rating hätten mehr oder weniger den gleichen Risikoaufschlag (Spread) gegenüber risikolosen Anlagen. „Eigentlich sollten die solideren Unternehmen sich günstiger finanzieren können und einen geringeren Spread haben. Dies ist zurzeit nicht der Fall“, erklärt Nybye. Investoren werden laut Kommentar also nicht über den Risikoaufschlag belohnt, wenn sie Anleihen risikoreicher Unternehmen minderer Qualität kaufen. „Daher ist es jetzt besonders wertvoll, die guten Emittenten herauszufiltern“, sagt Nybye.

Die beste Methode hierfür sei für den Portfoliomanager ein Multi-Faktor-Modell. „Faktor-Investing hat sich im Aktienbereich schon lange bewährt, zunächst im aktiven Management und in den vergangenen Jahren auch bei passiven Ansätzen“, erklärt Nybye. Grundlage des Faktor-Investings ist die wissenschaftlich belegte Annahme, dass Faktoren wie Qualität oder Value dem Investor Risikoprämien liefern und so in bestimmten Marktphasen eine überdurchschnittliche Performance ermöglichen. Im Anleihebereich seien solche Risikoprämien-Modelle noch sehr selten. Als Grund hierfür nennt Nybye den Mangel an qualitativ hochwertigen Daten. „Ohne ausreichende Daten kann man keine Modellierung durchführen. Eine hohe Datenqualität ist das A und O für Faktor-Investing. Wir haben sehr viel Zeit und Geld aufgewendet, um die aus unserer Sicht besten Daten zu finden und das richtige Modell zu erstellen“, so der Portfoliomanager.

Für Nybye sei nicht der Spread das wichtigste Auswahlkriterium, sondern die Stabilität der Kreditqualität. Um die besten Emittenten zu finden, halte er drei Faktoren für besonders entscheidend: Der wichtigste Faktor, der im Jyske-Modell ein Gewicht von 55 Prozent hat, sei der Value-Faktor. Dieser setze den Spread in Relation zu den Fundamentaldaten des Emittenten. Der zweite Faktor mit 20 Prozent Gewicht ist das Aktienkurs-Momentum des Emittenten. „Da Stabilität für uns sehr wichtig ist, nutzen wir hier ein langfristiges Momentum, das die Aktienkursentwicklung über sechs Monate erfasst“, erläutert Nybye. Drittens fließe ein Qualitäts-Faktor in das Modell ein, der auf solide Bilanzen der Emittenten abzielt. Cashflow sei dabei wichtiger als Wachstum. Mithilfe dieses Risikoprämien-Modells wird das globale Universum aus rund 2.500 High-Yield-Anleihen auf die attraktivsten 300 Unternehmen mit hoher Kreditstabilität reduziert.

Trotz der guten Entwicklung hält Nybye die globalen Hochzinsanleihemärkte noch nicht für überhitzt. „Die Risikoaufschläge sind enger als im historischen Durchschnitt. Da aber die Renditen der risikolosen Anleihen sehr niedrig sind, ist das relative Gewicht der Spread-Komponente so hoch wie noch nie“, sagt Nybye. Solange sich die Spreads nicht ausweiten, bestehe kein Grund zur Beunruhigung. Von einer potenziellen Reduzierung des Kaufvolumens sieht er keine allzu große Gefahr ausgehen, da er sicher ist, dass die Zentralbank sehr behutsam vorgehen wird, um starke Marktturbulenzen zu vermeiden. Grundsätzlich findet Nybye gute Unternehmen in allen Sektoren. Zurzeit ist der Jyske-Experte beispielsweise besonders positiv für Banken und Versicherer gestimmt. „Der Ausblick für das globale Wirtschaftswachstum ist immer noch verhalten, daher werden Bankmanager nicht aggressiv in künftiges Wachstum investieren. Aus makroökonomischer Perspektive und aus Sicht von Aktionären ist die fehlende Investitionsbereitschaft sicherlich weniger gut. Für uns ist dies jedoch nahezu ideal. Denn es besteht kaum Gefahr, dass Fehler bei Investitionen gemacht werden, die Kreditqualität sollte stabil bleiben“, begründet Nybye.

Quelle: Marktkommentar Jyske Capital

Jyske Invest ist eine Fondsgesellschaft mit Sitz in Silkeborg, Dänemark. Die Fonds der Jyske Invest werden von Jyske Capital verwaltet, dem Vermögensverwaltungsteil der Jyske Bank. Jyske Capital verwaltet ein Vermögen einschließlich der Mandate für Risikomanagement von circa 21 Milliarden Euro. (Stand: 31. Mai 2017) (mb1)

www.jyskecapital.com

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