Kames Capital: Hochzinsanleihen bleiben Nutznießer des Anlagenotstandes
Trotz der zweistelligen Zuwächse des Vorjahres ist die Bewertung von High Yield (HY) Bonds attraktiv. „Sie sind nicht billig, aber auch nicht teuer“, sagt David Ennett, Head of High Yield beim Vermögensverwalter Kames Capital. Nach dem Rekordjahr 2016 rechnet Kames Capital 2017 mit Renditen zwischen vier und sieben Prozent in dieser Assetklasse.
Im historischen Vergleich befinde sich die Bewertung des HY-Marktes in der Nähe des historischen Durchschnitts. In einer Welt, in der viele Assetklassen deutlich überbewertet sind, sei das attraktiv. Viele Anleger sorgten sich wegen der steigenden Zinsen. Doch die seien für den HY-Bereich im Unterschied zu Investment-Grade- und Staatsanleihen nicht zuletzt durch deren kürzere Laufzeiten eine geringere Bedrohung.
„Bezüglich der Zinsen sind wir im HY-Bereich entspannt. Bisher haben HY-Bonds in Zinserhöhungszyklen eine positive Rendite gebracht. Das ist so, weil die Zinsen typischerweise dann erhöht werden, wenn die Wirtschaft und damit die Profitabilität der HY-Emittenten wächst. Bis zum vierten oder fünften Anstieg verkraftet der HY-Markt steigende Zinsen sehr gut. Problematisch wird es, wenn die Zinsen zu schnell und zu stark steigen. Doch so ein Szenario ist gegenwärtig weit und breit nicht in Sicht“, so Ennett.
Die größten Chancen sieht Kames bei HY-Bonds mit einem B-Rating. Dort sind die Laufzeit und die Qualität der Kredite etwas geringer, aber das Risiko wird durch eine deutlich höhere Rendite kompensiert. Emerging Marktes High Yield Bonds sollten aber gemieden werden. In vielen Ländern wie Brasilien sind Anleihegläubiger Aktionären rechtlich gleichgestellt. „Das ist nicht in Ordnung, da das Aufwärtspotential bei Bonds anders als bei Aktien begrenzt ist. Aus diesen Gründen sind wir in den Emerging Markets kaum investiert“, erklärt Ennett.
Quelle: Pressemitteilung Kames Capital
Kames Capital ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in Edinburgh und London. Das Unternehmen verwaltet 57,8 Milliarden Euro für seine britischen und internationalen Kunden - darunter Pensionsfonds, Finanzinstitute, Vermögensverwalter, Family Offices und Finanzberater. (Stand: 31. Dezember 2016) (TH1)