Keine signifikanten Preisrückgänge bei Neubau-Eigentumswohnungen in Hamburg erwartet
Der durchschnittliche Angebotspreis für Neubau-Eigentumswohnungen in Hamburg ist im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Jahresverlauf 2023 wird mit einer Preisstabilisierung gerechnet. Dies geht aus dem aktuellen Marktbericht für Neubau-Eigentumswohnungen in Hamburg des Immobilienberaters Grossmann & Berger hervor.
Im Jahr 2022 führten die herausfordernden Rahmenbedingungen dazu, dass einige Bauprojekte „on hold“ gesetzt oder nicht begonnen wurden. So sei damit zu rechnen, dass sich das Neubauangebot in Hamburg und im Umland reduzieren wird. Bezüglich der Nachfrage prognostiziert Frank Stolz, Geschäftsführer Neubau von Grossmann & Berger: „Wir gehen davon aus, dass die Zinsen mittelfristig nicht wieder auf ihr vorheriges niedriges Niveau fallen werden. Sofern die wirtschaftliche Entwicklung im Jahresverlauf mehr Planbarkeit erlaubt und sich ein kalkulierbares Zinsniveau unter vier Prozent hält, rechnen wir mit einem ‚Gewöhnungseffekt‘ und einer Wiederbelebung der Nachfrage im zweiten Halbjahr.“
Die Auswertung aller 2022 erfassten Projektstarts im gesamten Hamburger Stadtgebiet ergab einen durchschnittlichen Angebotspreis von 8.640 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht einem Plus von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die höchsten Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen wurden mit durchschnittlich 18.420 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Teilmarkt Harvestehude erfasst. Die Durchschnitts-Neubau-Wohnung in Hamburg bezogen auf die 2022 gestarteten Projekte war rund 84 Quadratmeter groß und kostete 725.760 Euro. In den Top-23-Stadtteilen, die Grossmann & Berger als die 23 besonders nachgefragten Stadtteile zusammenfasst, stieg der durchschnittliche Kaufpreis im Vorjahresvergleich um rund sechs Prozent auf 10.970 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Für das Gesamtjahr 2022 registrierte Grossmann & Berger 85 gestartete Neubauprojekte in Hamburg – ein Plus von knapp 47 Prozent im Vergleich zu 2021 (61). Damit erreichte die Anzahl der erfassten Projektstarts nahezu das Niveau des Vor-Corona-Jahrs 2019 (86). 24 dieser Projekte entfielen auf die Top-23-Stadtteile. Die Anzahl der angebotenen Wohneinheiten war im Vorjahresvergleich hingegen weiterhin rückläufig. Dort wurde ein Minus von rund drei Prozent auf 1.210 Wohnungen verzeichnet.
Im Hamburger Umland lag der räumliche Schwerpunkt der von Grossmann & Berger registrierten Neubauaktivitäten mit jeweils zehn Projektstarts im Bereich Umland West und Norderstedt. Im gesamten Umland West starteten mehr als 260 Wohnungen, in Norderstedt waren es knapp 200. Die durchschnittlichen Angebotskaufpreise der im Hamburger Umland erfassten Projekte, zu denen auch die Objektart Doppelhaus zählt, wiesen abhängig von der Lage und der Qualität der Anbindung an das Hamburger Stadtgebiet eine große Preisspanne auf. Am günstigsten war ein Reihenhausprojekt in Alveslohe nahe Henstedt-Ulzburg mit durchschnittlich 3.970 Euro pro Quadratmeter. Der höchste durchschnittliche Angebotspreis mit 8.590 Euro pro Quadratmeter wurde für ein Neubauprojekt in Wedel errechnet.
„2023 rechnen wir damit, dass sich die Kaufpreise auf dem gegenwärtigen Niveau stabilisieren – trotz Inflation und erhöhter Baukosten“, so Stolz. „Preisabschläge erwarten wir lediglich vereinzelt.“ Gemäß dem G&B Immobilienpreistrend für Neubau-Eigentumswohnungen wird der durchschnittliche Kaufpreis für Standard-Neubau-Eigentumswohnungen 2023 bei 8.500 Euro pro Quadratmeter liegen. Für die Top-23-Stadtteile prognostiziert Grossmann & Berger durchschnittlich 11.000 Euro pro Quadratmeter. (DFPA/JF1)
Die Grossmann & Berger GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Immobiliendienstleister. Die Gesellschaft ist ein Beteiligungsunternehmen der Haspa-Gruppe, zu der auch die Hamburger Sparkasse (Haspa) gehört.