KfW sieht Lücke bei Venture Capital in Deutschland

Der Markt für Risikokapital in Deutschland ist im internationalen Vergleich eher klein und hat noch erheblichen Nachholbedarf. Im Jahr 2014 wurden über fünf Milliarden Euro von in Deutschland ansässigen Kapitalbeteiligungsgesellschaften investiert. Das entspricht nur etwa einem Prozent des im gleichen Zeitraum neu vergebenen Kreditvolumens an Unternehmen. Hier muss gegengesteuert werden, damit viel versprechende Start-ups in Deutschland mit ihren Ideen und Innovationen nicht auf der Strecke bleiben. Ziel sollte es insbesondere sein, die Marktlücke bei Anschub- und größeren Wachstumsfinanzierungen zu schließen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Recherche-Bericht der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW über den deutschen Markt für Venture Capital (VC).

Insgesamt lasse sich feststellen, dass in Deutschland insbesondere bei den Anschlussfinanzierungen für Unternehmen in der Start-up- und Wachstumsphase eine VC-Angebotslücke bestehe. Auch die Exit-Möglichkeiten mittels Börsengang (IPO) seien nach wie vor unter ihrem Potenzial. In Expertenkreisen werde bereits darüber diskutiert, ob Start-up-Unternehmer nicht wie in Großbritannien mit einem speziellen Trainings-Programm fit für die Börse gemacht werden können.

Während nur acht Prozent aller Unternehmen Beteiligungskapital für wichtig erachten, seien es bei forschungsintensiven und jüngeren Unternehmen jeweils rund 13 Prozent. Denn Digital-Start-ups unterscheiden sich in ihren Geschäftsmodellen fundamental von klassischen Tech-Start-ups. Häufig genüge ihnen eine relativ geringe Anschubfinanzierung (Seed Capital), um eine „digitale“ Geschäftsidee zu entwickeln. Die Hürden für den Markteintritt seien also eher gering. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, ist es für solche Start-ups dann aber wichtig, schnell viele Kunden (Marktanteile) zu gewinnen und sich einen Bekanntheitsvorsprung zu erarbeiten. Für sie sei also nicht die aufwendige Vorabentwicklung eines technisch ausgereiften Produkts maßgeblich, sondern die Schnelligkeit der Markterschließung. Der klassische VC-Finanzierungsprozess, mit mehreren, immer größer werdenden Finanzierungsrunden beim Erreichen von Meilensteinen, ist für eine solche Strategie kaum geeignet. Vielmehr seien nach einer relativ niedrigen Anschubfinanzierung große Anschlussfinanzierungen für Wachstum und Marktdurchdringung wichtig.

Beteiligungskapital spielt den Erkenntnissen der KfW zufolge für den breiten Mittelstand in Deutschland lediglich eine untergeordnete Rolle. Die gemeinsam von KfW Research mit Wirtschaftsverbänden durchgeführte „Unternehmensbefragung“ zeige, dass Beteiligungskapital in seiner Bedeutung als Finanzierungsinstrument erst deutlich nach der Innenfinanzierung, Bankdarlehen, Lieferantenkrediten und Leasing rangiert. Auch das KfW-Mittelstandspanel belege: Den Löwenanteil ihres Investitionsvolumens decken Mittelständler über Innenfinanzierung, Darlehen und Fördermittel; 2013 machte Beteiligungskapital nur 1,5 Prozent des Investitionskapitals aus.

Quelle: KfW-Research

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist die größte nationale Förderbank der Welt. Ihre Gründung erfolgte auf der Grundlage des „KfW-Gesetzes“ als eine Anstalt des öffentlichen Rechts. (AZ)

www.kfw.de

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