"KI-Investments: Langfristiger Erfolg nicht durch Zinswende gefährdet"
Die steigenden Zinsen haben Sorgen vor einer dauerhaften Downside für Growth-orientierte Technologieunternehmen gemehrt, die zuletzt ohnehin Korrekturen erfahren mussten. Das gilt auch für KI-Unternehmen. Auf lange Sicht werden Investitionen in die Künstliche Intelligenz (KI) aber einen überdurchschnittlichen Ertrag erbringen, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar von Christian Hintz, Gründer und Geschäftsführer der Christian Hintz Vermögensverwaltung sowie Manager des auf KI konzentrierten Aktienfonds „AI Leaders Fonds“.
Viele Growth-Werte, in der Regel Technologieunternehmen, und selbst etablierte Big Techs wie Microsoft oder Oracle haben in den vergangenen Monaten zum Teil deutlich nachgegeben und nichts mehr von dem Schwung gezeigt, der sie nicht nur im Rahmen der ersten Covid-Wellen in immer neue Höhen getrieben haben. Hintz führt zur Einordnung der Bedeutung an: Der S&P 500 Growth Index war in den vergangenen fünf Jahren bis Mitte Februar um mehr als 130 Prozent gestiegen. Ohne den Bewertungsrückgang Anfang 2022 und dem Krieg in der Ukraine läge der Wert zwischen 30 und 40 Prozent höher.
Hinzu komme die von den Notenbanken eingeläutete Zinswende, was für die vielfach fremdfinanzierten Growth-orientierten Technologieunternehmen kein gutes Zeichen sei und für weitere Korrekturen sorgen könnte. Dieses Risiko gilt laut Hintz entsprechend auch für Unternehmen im KI-Bereich, die oftmals recht jung sind und sich daher nicht aus eigener Kraft finanzieren können. Bedeutet das nun, dass KI-Investments eine schlechte Idee sind und sich Investoren auf eine lange Durststrecke einstellen müssen?
Hintz: „Natürlich ist derzeit Downside-Potenzial für Growth-Tech-Unternehmen vorhanden, und in den kommenden Monaten kann die Volatilität durchaus ausschlagen. Aber auf lange Sicht ist der Trend ungebrochen. Bis 2030 erwarten Experten für die Künstliche Intelligenz einen Wertschöpfungsbeitrag zum weltweiten Bruttosozialprodukt in Höhe von 1,2 Prozent pro Jahr.“ Diese rasante Entwicklung führe zu einer weitreichenden Umsatzsteigerung im Bereich von KI-Anwendungen. Diese betrug 2020 knapp 19 Milliarden US-Dollar und solle 2025 bei rund 90 Milliarden US-Dollar liegen.
„Zahlreiche Studien weisen auf die Stärke der Künstlichen Intelligenz für die künftige Entwicklung hin. Die KI erstreckt sich über zahlreiche Branchen und Themen und reicht von Agrikultur, Automotive und Bildung über den Energie- oder Gesundheitssektor bis hin zu Handel und Logistik. Und vor allem in hochtechnisierten Bereichen wie Big Data, Cloud Computing, Deep Learning, Intelligent Automation, Internet of Things, Kognitive Systeme und Robotics spielt Künstliche Intelligenz die entscheidende Rolle“, betont Hintz.
Daher stelle sich nicht die Frage, ob KI-Investments noch eine gute Idee seien - laut Hintz seien diese Investments sogar unumgänglich für ein zukunftsorientiertes Portfolio. Die derzeitige Downside sei ein guter Einstiegszeitpunkt. „Wir haben sehr interessante Aktien mit hohen Abschlägen erwerben können. Zwar hat der Fonds zuletzt auch Korrekturen hinnehmen müssen. Aber langfristig ist das Umfeld völlig intakt, weshalb wir nur von einer kurzen Unterbrechung im Wachstum sprechen wollen. Auch die Zinswende wird das nicht beschädigen.“
Das bedeutet: „Je länger der Anlagehorizont, desto geringer die Gefahr, mit Aktien Verluste zu erleiden. Langfristig orientierte Anleger müssen bei kurz- und mittelfristigen Kursschwankungen nicht nervös werden. Das gilt auch bei Investments in Künstliche Intelligenz“, betont Hintz. (DFPA/JF1)
Die Christian Hintz Vermögensverwaltung GmbH mit Sitz in Stuttgart betreut seit 2001 vorrangig vermögende Privatanleger und Unternehmen.