Klein- und Mittelstädte: Investments in Büro- und Geschäftshäuser fast auf dem Niveau der Top sieben
Nach Angaben des Immobilienberaters Colliers wurden 2023 rund 2,6 Milliarden Euro in Büro- und Geschäftshäuser außerhalb der Top sieben investiert – ein Rückgang von 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Top sieben lag der Rückgang des Transaktionsvolumens bei 84 Prozent. Die Anzahl der Transaktionen in B-, C- und D-Städten hat sich gegenüber 2022 um mehr als die Hälfte reduziert. Portfoliotransaktionen hatten nur einen sehr geringen Anteil von unter zehn Prozent am Investmentvolumen. Des Weiteren schlägt sich das Fernbleiben der traditionell in B & C-Städten ohnehin nicht so stark wie in den Top sieben vertretenen internationalen Investoren zusätzlich nieder.
Nur elf Prozent des Investitionsvolumens entfielen auf Investoren mit Sitz außerhalb Deutschlands. In den vergangenen Jahren lag deren Marktanteil regelmäßig zwischen 20 und 35 Prozent. Bemerkenswert sei, dass der Abstand zwischen den Top sieben und B-, C- und D-Städten historisch noch nie so gering war wie 2023. In den Top sieben wurden gerade einmal etwas mehr als 500 Millionen Euro mehr in Büro- und Geschäftshäuser investiert als außerhalb. Normalerweise werden in den Top sieben laut Colliers mindestens um den Faktor drei höhere Volumina erzielt als in B-, C- und D-Städten.
Analog zu den Top-sieben-Städten haben sich die Spitzenrenditen in den B & C-Städten weiter nach oben bewegt. Im ungewichteten Schnitt der 14 untersuchten B-Städte lag die Spitzenrendite für erstklassige Büro- und Geschäftshäuser in zentralen Lagen Ende 2023 bei 5,20 Prozent (plus 60 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr) und damit das erste Mal seit 2017 wieder unter dem 20-fachen der Jahresnettomiete. In C-Städten waren sehr gute Büro- und Geschäftshäuser im Schnitt für rund das 17-fache oder rund 5,85 Prozent (plus 80 Basispunkte gegenüber 2022) Spitzenrendite zu haben.
Michael Baumann, Head of Office Investment B & C Cities bei Colliers, sagt: „Vor allem in den letzten beiden Monaten des Jahres 2023 konnten wir erste zarte Pflänzchen einer Markterholung beobachten. Das Interesse der Investoren an Büro- und Geschäftshäusern außerhalb der Top sieben hat sich angesichts der bereits erfolgten Preisanpassungen und der stabilen Nutzermärkte wieder erhöht. Grundsätzlich zeichnen sich Letztere in den meisten Städten durch ein gesundes Verhältnis aus Nachfrage und Angebot aus. Die Fertigstellungszahlen sind zwar zuletzt gestiegen, allerdings von einem niedrigen Niveau kommend und bei gleichzeitig überwiegend geringen Leerstandsraten. Des Weiteren ist das Thema Homeoffice außerhalb der Top sieben mit der meist mittelständisch geprägten Mieterlandschaft weniger stark ausgeprägt als in den Top sieben mit zahlreichen Großunternehmen.“ (DFPA/mb1)
Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.