Kölner Büromarkt benötigt dringend neue Flächen
Im ersten Halbjahr 2018 wurden am Kölner Büromarkt etwa 131.400 Quadratmeter Bürofläche umgesetzt – ein Rückgang um 15,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Dass das Ergebnis des ersten Halbjahres 2017 nicht erreicht werden konnte, hängt mit der sich weiter verschärfenden Angebotsknappheit zusammen“, berichtet Simon Löseke, Director Office Agency beim Immobilienberater Savills in Köln. Aktuell weist die Domstadt eine Leerstandsrate von 4,4 Prozent auf. Diese ging damit um zehn Basispunkte gegenüber dem Vorquartal zurück – nach Berlin und München die niedrigste Leerstandsquote unter den Top-6-Metropolen Deutschlands.
Aufgrund der wachsenden Angebotsknappheit stiegen die Mieten sowohl im Durchschnitt als auch in der Spitze an. Während die Entwicklung bei den Durchschnittsmieten mit 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf nun 14,60 Euro pro Quadratmeter noch moderat ausfiel, stieg die Spitzenmiete im zweiten Quartal um weitere 2,7 Prozent auf 22,50 Euro pro Quadratmeter an und machte damit nach Berlin den höchsten Sprung unter den Top-6. Bis zum Jahresende rechnet Savills damit, dass die Spitzenmiete auf 23,00 Euro pro Quadratmeter ansteigen wird und auch die Durchschnittsmiete um weitere ein Prozent zunimmt.
„Es wird dringend neue Fläche benötigt, um mittelfristig für eine Entspannung am Kölner Markt zu sorgen“, konstatiert Löseke. „Insbesondere in den zentralen Lagen ist die Neubautätigkeit jedoch weiterhin überschaubar, da Genehmigungsverfahren langwierig sind und das Bürosegment teilweise mit anderen Nutzungen wie beispielsweise Schulen konkurriert. Es ist demnach keine Beruhigung in Sicht.“ In diesem Jahr dürften in Köln nur rund 57.000 Quadratmeter Bürofläche fertiggestellt werden. Dabei handelt es sich um den zweitniedrigsten Wert innerhalb der vergangenen zehn Jahre.
Während es im Zentrum demnach eng wird, gewinnt die rechte Rheinseite dank diverser Entwicklungsprojekte perspektivisch weiter an Bedeutung. Mülheim und Deutz bestechen zudem mit einer guten Anbindung und einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis. „Doch auch einige periphere linksrheinische Teilmärkte erfahren durch dortige Neubauprojekte momentan einen gewissen Aufschwung. Ossendorf zum Beispiel, vor einiger Zeit eine weniger nachgefragte Lage, wird von immer mehr Nutzern in Betracht gezogen, die auf periphere Standorte ausweichen müssen“, so Löseke. Das Gesamtfertigstellungsvolumen, das in den nächsten zwei Jahren in Köln an den Markt kommt, könnte somit zumindest perspektivisch für ein wenig Entlastung sorgen. In 2019 handelt es sich hierbei um 131.000 Quadratmeter, 2020 werden voraussichtlich 107.400 Quadratmeter fertiggestellt.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 35.000 Mitarbeiter in mehr als 600 Büros und Partner in Amerika, Europa, Afrika, dem asiatisch-pazifischen-Raum sowie dem Nahen Osten. (JF1)