Kommentar: "Aktienmärkte in Aufruhr: Falscher Alarm?"

Schwache Zahlen zum US-Arbeitsmarkt haben weit verbreitete Sorgen über eine US-Rezession ausgelöst und zu einem Einbruch der Aktienmärkte weltweit, insbesondere in Japan, beigetragen. Die Anleihemärkte erlebten eine Rally. Wie hoch ist das Risiko einer Rezession in den USA und was bedeutet das für die Märkte? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Steven Bell, Chefvolkswirt EMEA bei dem Vermögensverwalter Columbia Threadneedle Investments, in einem Marktkommentar.

Die US-Arbeitsmarktdaten zeigten vergangene Woche steigende Arbeitslosenzahlen und lösten die Sahm-Regel aus – ein zentraler Faktor für die sprunghaft zunehmenden Sorgen um die US-Wirtschaft. Die Sahm-Regel ist nach Claudia Sahm, einer Ökonomin der Federal Reserve, benannt und besagt: Steigt der gleitende Dreimonatsdurchschnitt der US-Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Tiefstand der vorangegangenen zwölf Monate, steht eine Rezession bevor. Diese Regel habe ihre Gültigkeit in allen Rezessionen seit den 1970er Jahren stets bewiesen. Sie könne zudem den Zeitpunkt mit einer Genauigkeit von wenigen Monaten voraussagen und sei auch präziser als Standardmessgrößen wie die Renditekurve. Grundsätzlich sei sie also ein ernstzunehmender Faktor.

Sahm-Regel nur ein Indikator von vielen – weitere Symptome fehlen

Andere Anzeichen einer Rezession werden laut Bell nicht gesehen. Tatsächlich gebe es kaum Anzeichen für die finanziellen Verwerfungen, die normalerweise eine Rezession ankündigen, und sowohl die Privat- als auch die Unternehmensbilanzen seien in guter Verfassung. Angesichts der bescheidenen Verbraucherausgaben rechnet Bell zwar mit einer Verlangsamung in den USA, aber das wäre nur ein leichter Rückgang und keine Rezession.

Fraglich sind jedoch auch die Arbeitslosenzahlen selbst: Ein Großteil der neuen Arbeitslosen ist schlechten Witterungsbedingungen oder vorübergehenden Entlassungen geschuldet, und der Trend dürfte sich schnell wieder umkehren. Ein weiterer Faktor ist der massive Zustrom unerlaubter Einwanderer in die USA, die in der Regel nach einigen Monaten arbeitsberechtigt sind, aber eine höhere Arbeitslosenquote aufweisen. Die Daten könnten einen breiteren und tieferen Abwärtstrend aufweisen. „Aber unsere beste Vermutung ist, dass es sich um einen Fehlalarm handelt“ so Bell. Schließlich sage selbst die Erfinderin der Regel und nun Bloomberg-Ökonomin Claudia Sahm, dass sie nicht an eine bevorstehende Rezession glaube.

Märkte werden sich stabilisieren

Was bedeutet das alles? Erstens waren die großen Marktbewegungen laut Kommentar nicht ausschließlich auf die schwachen US-Daten zurückzuführen. Wegen der Auflösung des riesigen Yen-Carry-Trades fanden die größten Bewegungen in Japan statt, und im August seien diese oft überzogen. „Falls wir richtig liegen und die Konjunkturabschwächung in den USA nicht in eine Rezession mündet, dürften sich die Märkte stabilisieren und erholen“, so Bell. Einen stärkeren Eindruck könnte das Ganze dagegen auf die US-Notenbank haben. Diese sei stark in die Kritik geraten und wird die Zinssätze wahrscheinlich schneller senken, als sie es zuvor getan hätte. Für Anleger wäre dies eine Gelegenheit, Aktien zu kaufen und bei Anleihen Gewinne mitzunehmen. (DFPA/mb1)

Columbia Threadneedle Investments ist eine Vermögensverwaltungsgruppe, die weltweit für private, institutionelle und Firmenkunden ein Spektrum von aktiv verwalteten Anlagestrategien und -lösungen anbietet.

www.columbiathreadneedle.com

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Für die ersten beiden Quartale 2024 hat das auf Logistikimmobilien ...

Schwache Zahlen zum US-Arbeitsmarkt haben weit verbreitete Sorgen über eine US- ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt