Kommentar: Anlagechance UN-Nachhaltigkeitsziele
Immer mehr Aktienanleger denken darüber nach, wie sich ihre Entscheidungen auf die Gesellschaft auswirken. Die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals, SDGs) bieten eine gute Orientierung für Anleger, die mit ihren Investitionen in Umwelt und Gesellschaft Gutes bewirken – und Gewinne erwirtschaften wollen. Dies merkt Daniel C. Roarty, Chief Investment Officer Thematic and Sustainable Equities beim Asset Manager AllianceBernstein (AB), in einem Kommentar an.
Die Ziele der Vereinten Nationen (UN) für nachhaltige Entwicklung sind eine Vision, wie die Welt bis 2030 aussehen könnte. Die 17 globalen Ziele und die 169 spezifischen Ziele, die im September 2015 verkündet wurden, umfassen Bereiche von entscheidender Bedeutung für die Menschheit. Zu den Zielen gehören die Beseitigung von Armut und Hunger, die Verbesserung des Zugangs zu Bildung und Gesundheit sowie Maßnahmen zum Klimaschutz. Die SDGs wurden von 193 Nationen verabschiedet und bauen auf den früheren Millenniums-Entwicklungszielen auf. Im Gegensatz zu diesen betreffen sie allerdings nicht nur Entwicklungsländer, sondern beziehen auch den privaten Sektor mit ein.
Die SDGs seien allerdings nicht unumstritten. Kritiker bemängelten, es gäbe zu viele Ziele und dass einige nicht fokussiert, vage formuliert oder Fortschritte schwer zu messen und zu überprüfen sind. Andere seien wiederum zu teuer oder stünden sogar im Widerspruch zueinander.
Die SDGs bieten laut AB trotzdem einen starken Rahmen für Aktienanleger, die robuste langfristige Anlageergebnisse erzielen und dabei die Gesellschaft zum Besseren verändern wollen.
Die Kosten zum Erreichen der Ziele seien enorm. Genau so beträchtlich seien aber auch die Chancen für Unternehmen, dazu beitragen zu können. Schlüsselbereiche des Investitionsbedarfs liegen in der Infrastruktur, insbesondere in den Bereichen Verkehr, Energie und Telekommunikation. Die UN schätzen die jährlichen Kosten für die Einhaltung der SDGs weltweit auf zwischen fünf und sieben Billionen US-Dollar. Die tatsächlich zur Verfügung gestellten Mittel liegen weit darunter – die jährliche Differenz beträgt rund 2,5 Billionen US-Dollar, wobei die Entwicklungsländer den größten Teil des Fehlbetrags aufweisen.
In vielen Fällen werden die Regierungen laut Kommentar wahrscheinlich finanzielle oder regulatorische Anreize setzen, um die Beteiligung des privaten Sektors zu fördern. Zudem übten investorengeführte Gruppen verstärkten Druck auf Unternehmen aus, Nachhaltigkeitsaspekten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Angesichts der Langfristigkeit der Ziele und der Investitionstätigkeit vieler Unternehmen in diesem Bereich glaubt AB, dass Anleger durchaus ein Portfolio aufbauen können, welches die damit verbundenen Chancen nutzen kann.
Quelle: Marktkommentar Alliance Bernstein
Alliance Bernstein ist ein weltweit tätiger Investment Manager mit Sitz in New York. Das 1967 gegründete Unternehmen verwaltet per 31. Oktober 2018 ein Vermögen in Höhe von 530 Milliarden US-Dollar. In Deutschland und Österreich ist Alliance Bernstein unter der Marke „AB“ tätig. (mb1)