Kommentar: Börsennotierte Infrastruktur als Motor für KI – und umgekehrt
Die künstliche Intelligenz bietet Anlegern laut dem amerikanischen Aktienmanager Clearbridge Investments stabile Cashflows und Dividenden in der börsennotierten Infrastruktur. Diese ergeben sich aus der Regulierung und langfristigen Verträgen und stärken die Rolle der Infrastruktur als Inflationsschutz.
Aufgrund ihrer geringen Korrelation mit den meisten anderen führenden Anlageklassen eignet sie sich aus Sicht der Aktienexperten auch zur Diversifizierung von Portfolios. Der Aufwind durch die künstliche Intelligenz, der die meisten Teilsektoren der Infrastruktur beflügelt, sei ein weiterer gewichtiger Grund für Anleger, die diversifizierte Portfolios aufbauen, globale börsennotierte Infrastrukturen in Betracht zu ziehen.
KI und Datenwachstum, die das Potenzial haben, erhebliche Infrastrukturinvestitionen auszulösen, seien so ein neuer langfristiger thematischer Treiber für die Anlageklasse der börsennotierten Infrastruktur. Abgesehen von den offensichtlichen Vorteilen durch die erhöhte Stromnachfrage könne KI auch die Kosten für die Versorgungsunternehmen senken. Durch die Optimierung des Stromnetzbetriebs und die Verringerung von Energieverlusten ließe sich die Effizienz möglicherweise steigern. So stellen die Aktienmanager fest, dass KI und der Datenbedarf nicht nur bei den Versorgungsunternehmen eine wichtige Rolle spielen, sondern sich auf fast jeden wichtigen Teilsektor der Infrastruktur erstrecken könnten. Auch im Hinblick auf die Dekarbonisierung wird der Beitrag der KI aus Sicht der Aktienmanager unterschätzt.
Die börsennotierte Infrastruktur steht im Zeichen mehrerer wichtiger langfristiger Themen: Dekarbonisierung, erhebliche Investitionen in das Stromnetz, um die veraltete Infrastruktur zu ersetzen und die Widerstandsfähigkeit zu verbessern, und ihre Rolle als besonderer Inflationsschutz. Das Bewertungsgefälle zwischen börsennotierten und nicht börsennotierten Infrastrukturwerten verdeutlicht die Attraktivität der ersten Kategorie. Hinzu kommt der Einfluss der künstlichen Intelligenz (KI) und des Datenwachstums als Auslöser von erheblichen Infrastrukturinvestitionen. KI und Datenwachstum führen zu einer erhöhten Stromnachfrage und einem stärkeren Fokus auf intelligente Stromnetze.
KI und Datenbedarf unterstützen wichtige Teilsektoren der Infrastruktur
Die Aktienmanager stellen aber auch fest, dass KI und der Datenbedarf nicht nur den Versorgungssektor, sondern wahrscheinlich nahezu jeden wichtigen Teilsektor der Infrastruktur beeinflussen werden: Mautstraßen werden ein intelligentes Verkehrsmanagement nutzen, um für einen optimierten Verkehrsfluss zu sorgen und die Vorteile einer vorausschauenden Wartung zu nutzen. Der Güterschienenverkehr wird von einer optimierten Ladeplanung profitieren, die in der Vergangenheit ein manueller Prozess war. Außerdem wird die Prognose der Ankunftszeit verbessert, sodass die Standzeiten der Fracht optimiert werden können. Wasserversorger können mit KI die Leckerkennung, Überwachung der Wasserqualität und Dürrevorhersage verbessern.
KI und Dekarbonisierung
Auch die Rolle der KI zur Unterstützung der Dekarbonisierung wird nach Meinung der Experten unterschätzt. Schätzungen zufolge könnte der Strombedarf der KI die Investitionen in Solarkapazitäten bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate auf bis zu 16 Prozent und die Investitionen in Windkapazitäten im gleichen Zeitraum auf 31 Prozent ankurbeln.
Während die Finanzierung der Energiewende, welche die Lebenshaltungskostenkrise verschärfen dürfte, einen Renditerückgang in den subventionsabhängigen Segmenten der Strom-Wertschöpfungskette nach sich ziehen könnte, gehen die Experten davon aus, dass die regulatorische Landschaft den regulierten Versorgungsunternehmen weiterhin attraktive Renditen bescheren wird. (DFPA/abg)
Clearbridge Investments ist ein führender globaler Aktienmanager mit einem verwalteten Vermögen von 184,9 Milliarden US-Dollar (Stand: 30. Juni 2024). Als Teil von Franklin Templeton agiert ClearBridge mit Investitionsunabhängigkeit von seinem Hauptsitz in New York sowie Büros in Baltimore, Calgary, Fort Lauderdale, London, San Mateo und Sydney.