Kommentar: Generative KI hat die Begeisterung der Investoren für Technologiewerte neu entfacht
Die große Welle an Interesse gegenüber generativer KI ist ein Beleg für die Attraktivität des Technologiesektors und seine Fähigkeit, neue Wachstumsquellen zu erschließen. Aber auch wenn Technologieaktien eine starke Rally erlebten, steckt die KI-Revolution noch in den Kinderschuhen, meint John Gladwyn, Senior Investment Manager beim Vermögensverwalter Pictet Asset Management.
Die grundlegenden Modelle – die neuronalen Netze der KI, denen riesige Datenbestände antrainiert werden – werden immer größer und von Mal zu Mal besser und produktiver. So soll zum Beispiel das neue Gemini-Modell von Google, das im Herbst herauskommen soll, eine Verbesserung der aktuellen großen Sprachmodelle (LLMs) bringen.
Die Welle, die die generative KI ausgelöst hat, hat gerade erst begonnen, meint Gladwyn. In den kommenden Jahren werden sich dadurch Chancen im gesamten digitalen Anlageuniversum eröffnen. Genau wie zu den Anfangszeiten des Internets fließt der Großteil des Geldes, das in KI investiert, derzeit in die Infrastruktur. Unternehmen wie Google, Microsoft, Amazon, Meta und Tesla werden durch die mangelnde Verfügbarkeit von leistungsstarken Grafikprozessoren (GPUs) gebremst, die sowohl für das Trainieren der Modelle als auch die Interferenz benötigt werden. Nach Gadwyns Einschätzung werden Investitionen mit der Zeit über reine Infrastruktur hinausgehen, da die Intelligenz dieser KI-Modelle nach und nach die verschiedenen Anwendungsbereiche erfasst.
Laut Gadwyn gibt es viele attraktive Chancen, sich über gut investierte, gut geführte börsennotierte Technologieunternehmen in das Thema KI einzubringen. Allerdings weist Gadwyn auf die Time-to-Revenue, also wann tatsächlich geschäftliche Vorteile erzielt werden, als ein wichtiges Thema bei Investmententscheidungen hin.
„Wir stehen natürlich noch am Anfang des nächsten großen technologischen Wandels, der die meisten Technologie- und auch die Nicht-Technologiemärkte im Laufe der Zeit verändern wird“, meint Gladwyn. „Es ist inspirierend zu sehen, wie schnell sich Unternehmen anpassen, um Nutzen aus der KI zu ziehen. Wir sind gespannt, welche bahnbrechenden Produkte diese neue KI-Ära definieren werden“, schließt Gladwyn seinen Kommentar. (DFPA/abg)
Die Pictet-Gruppe ist ein Vermögensverwalter, der ausschließlich in den Bereichen Wealth Management, Asset Management und Asset Services tätig ist. Die Pictet-Gruppe mit Hauptsitz in Genf beschäftigt weltweit über 4.900 Mitarbeiter. Pictet Alternative Advisors (PAA) ist die Geschäftseinheit für alternative Investments der Pictet-Gruppe. PAA verwaltet mehr als 20 Milliarden US-Dollar in Private Equity.