Kommentar: Investitionen in die Blue Economy
2022 ist der Earth Overshoot Day bereits am 28. Juli. Der Erdüberlastungstag bezeichnet den Tag im Jahr, an dem wir das jährliche Ressourcenbudget unseres Planeten ausgeschöpft haben. In einem Kommentar schreibt Jamie Jenkins, Head of Global ESG Equities bei dem Vermögensverwalter Columbia Threadneedle Investments, dass es auf der Hand liege, dass angesichts der durch Meeresverschmutzung und der Dezimierung der Meerestierpopulationen gekennzeichneten Krise der Ozeane dringend Finanzmittel in die Wiederherstellung, den Schutz und die aktive Bewirtschaftung der Meeresressourcen, die zu den wichtigsten natürlichen Ressourcen der Welt gehören, umgelenkt werden müssten.
Jenkins präzisiert: „Es besteht zwar dringender Handlungsbedarf, aber auch die Möglichkeiten zur Wertschöpfung sind beträchtlich. Bei nachhaltiger Bewirtschaftung kann der Ozean einen beträchtlichen Wert darstellen, der sowohl für die Gesellschaft als auch für die Wirtschaft von großem Nutzen sein kann.“ Voraussetzung sei, dass alle Beteiligten - Unternehmen, Investoren und Regulierungsbehörden – dabei zusammenarbeiten müssten. Der Experte verdeutlicht auch den wirtschaftlichen Wert der Ozeane, der laut WWF bei 24 Billionen US-Dollar liegt und jährlich Waren und Dienstleistungen im Wert von etwa 2,5 Billionen US-Dollar hervorbringt.
„Trotz der besorgniserregenden Schlagzeilen glauben wir, dass sich der Ozean regenerieren kann und dass der Übergang zu einer ,blauen‘ Wirtschaft zahlreiche gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorteile bringen kann. Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung könnte beispielsweise die weltweite Meeresernte gegenüber dem derzeitigen Stand um 13 Prozent gesteigert werden“, ist Jenkins überzeugt. Es gehe darum, saubere Technologien zu fördern, in Erneuerbare Energien zu investieren und den Kreislauf von Materialien zu unterstützen, um Abfälle zu reduzieren. „In der Praxis bedeutet dies für Investoren, dass wir unsere Bemühungen auf den Wiederaufbau natürlicher Ressourcen, die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Ozeane und die Unterstützung neuer Entwicklungen und Ansätze, die den Übergang unterstützen, konzentrieren.“ Für Aktienanleger seien Investitionen in die Gesundheit der Ozeane aufgrund des breiten infrage kommenden Anlageuniversums interessant. Unternehmen, die wissenschaftlich fundierte Ziele verfolgten, sieht er der Förderung des Wandels führend.
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen und die ihnen zugrundeliegenden Vorgaben bilden Jenkins zufolge beim Vorantreiben eines positiven Wandels eine gemeinsame Sprache zwischen verantwortungsbewussten Investoren und den Portfoliounternehmen. SDG 14, der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen, sei am direktesten damit verbunden. „Wir befassen uns mit dem Verlust der biologischen Vielfalt, unter anderem durch industrielle Schädigung und Überfischung; wir untersuchen den Klimawandel in Bereichen wie der Finanzierung kohlenstoffintensiver Industrien und dem Seetransport; und wir befassen uns mit der Umweltverschmutzung und den Auswirkungen von Verpackungen und Chemikalien sowie der Abfallwirtschaft“, erläutert der Investmentexperte. (DFPA/mb1)
Columbia Threadneedle Investments ist eine Vermögensverwaltungsgruppe, die weltweit für private, institutionelle und Firmenkunden ein Spektrum von aktiv verwalteten Anlagestrategien und -lösungen anbietet. Columbia Threadneedle Investments ist eine Tochtergesellschaft von Ameriprise Financial.