Kommentar: Trump löst Kupferrallye aus
Die Wahl Donald Trumps zum neuen Präsidenten der USA hat am Kupfermarkt eine starke Reaktion ausgelöst: Der Preis hat seit dem 9. November 2016 um knapp 13 Prozent zulegen können.
Der Kupferpreis reagiert damit auf die Erwartung des Marktes, dass sich die neue US-Administration verstärkt auf die Umsetzung von Infrastrukturprogrammen konzentrieren wird. Dies meint Stefan Bielmeier, Bereichsleiter Research und Chefvolkswirt der DZ Bank, in seinem aktuellen Blogbeitrag. Die Ausgaben für die Modernisierung von Brücken, Straßen und Flughäfen sollen deutlich erhöht werden. Im Wahlkampf hat Trump schließlich angekündigt, dass er die von Hillary Clinton dafür vorgesehenen Ausgaben in Höhe von 275 Milliarden US-Dollar (rund 255 Milliarden Euro) mindestens verdoppeln will. Viel konkreter wird er nicht. Diese Angaben scheinen dem Kupfermarkt laut Bielmeier aber auszureichen, um eine solche Preisbewegung zumindest kurzfristig zu rechtfertigen. Da die USA rund acht Prozent der globalen Kupfernachfrage stellen und das rote Metall überwiegend im Bausektor eingesetzt wird, könnte die Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen die Kupfernachfrage in den USA deutlich steigern.
Bielmeier geht davon aus, dass die Politik Trumps kurzfristig sogar positiv auf den Kupferpreis und die Industriemetalle insgesamt wirken kann. Mittel- bis langfristig berge aber gerade seine handels- und außenpolitische Ausrichtung auf Basis des Wahlprogramms erhebliche Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung und damit für den Kupferpreis und die Industriemetalle.
Quelle: „Bielmeiers Blog“ DZ Bank
Die DZ Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist das Zentralinstitut innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Sie fungiert darüber hinaus als Holding für Verbundunternehmen der DZ Bank-Gruppe und koordiniert die Spezialinstitute innerhalb der Gruppe. (mb1)