Kommentar: Trump und die unfreiwillige Politik des starken US-Dollars

Während die öffentliche Meinung über die Ereignisse beim G7-Gipfel noch zwischen Entsetzen, Ernüchterung und stillschweigender Bewunderung schwankt, lässt sich an den Finanzmärkten bislang keine auffällige Bewegung erkennen, schreibt Stefan Bielmeier, Bereichsleiter Research und Chefvolkswirt der DZ Bank, in einem Blogbeitrag. Weder das Risiko eines eskalierenden Handelskriegs noch der weltwirtschaftliche Ausblick werden nennenswert anders beurteilt als noch am Freitag, so heißt es.

Ob Trumps Vorstellungen von Freihandel umsetzbar sind und sich der Rest der Welt tatsächlich unfair an den USA bereichert, sei dahingestellt. Fakt sei: der US-Präsident will die Situation „seiner“ Exporteure verbessern und das US-Handelsdefizit (als Symptom der unfairen Behandlung der USA) abbauen. Dafür seien neben verbalen Drohkulissen Importzölle sein Mittel der Wahl. Diese Kampfansage könnte über den Wechselkurs-Kanal eine ungeahnte und derzeit weitgehend ignorierte Nebenwirkung haben, indem sie zu einer für sein Ziel kontraproduktiven US-Dollar-Aufwertung führe.

Derzeit profitiere der Dollar vom positiven US-Konjunkturausblick, und in der marktseitigen Wahrnehmung überwiege die Einschätzung, dass die US-Wirtschaft aus den handelspolitischen Impulsen gewinnen könne – oder zumindest der Rest der Welt stärker unter einem rückläufigen Außenhandelsvolumen leiden würde als die USA. Die Perspektive, dass es um die Kaufkraft der US-Konsumenten ohne billige Importe aus dem Ausland schlechter gestellt wäre, ist dagegen nicht en vogue. Sollten sich die Strafzölle in den USA in höheren Preisen niederschlagen, spräche das zudem für tendenziell mehr Zinserhöhungsspielraum für die US-Notenbank als bislang, so die marktseitige Interpretation. Die steigenden Preise könnten aus höheren Importpreisen resultieren, weil es für bestimmte importierte Güter keine Substitute aus den USA gebe, und die Importzölle somit wie eine Steuer für die US-Käufer wirken. Sollte es hinreichend vergleichbare Produkte aus den USA geben, würden deren Preise aufgrund der erhöhten Nachfrage ebenfalls unter Aufwärtsdruck kommen, da die Kapazitäten in vielen Segmenten der US-Volkswirtschaft bereits gut ausgelastet sind.

Egal wie es gedreht und gewendet werde: Derzeit gewinne der US-Dollar. Dabei drohe eine spürbare US-Dollar-Aufwertung die handelspolitischen Bemühungen von Trump zunichtezumachen und die Wettbewerbssituation der US-Exporteure zu belasten. Dass Trump mit seiner aggressiven Handels- und Sicherheitspolitik letztlich eine Politik des Starken Dollars betreibe, habe sich bislang noch nicht herumgesprochen, könne ihm aber ungeahnte neue Probleme bereiten.

Quelle: Blogbeitrag DZ Bank

Die DZ Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist das Zentralinstitut innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Sie fungiert darüber hinaus als Holding für Verbundunternehmen der DZ Bank-Gruppe und koordiniert die Spezialinstitute innerhalb der Gruppe. (mb1)

www.dzbank.de

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